Mehr oder weniger Rennen: Geht vor allem um die Show
Cyril Abiteboul und Christian Horner
Im kommenden Jahr trägt die Königsklasse ebenfalls 21 Rennen aus. Aber: Liberty Media sprach in der Vergangenheit von möglicherweise 25 GP, um mehr Geld einzunehmen. Ein straffes Programm würde auf die Teams warten, die schon jetzt am Limit arbeiten.
Zuletzt gab es aus der Formel 1 aber auch Stimmen, die sich nicht nur dagegen aussprachen, sondern sogar für weniger Rennen plädierte. Renault-Teamchef Cyril Abiteboul zum Beispiel, oder auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
«Ich würde die Zahl der Rennen reduzieren, um die WM zu einem exklusiveren Event zu machen. Statt 21 nur noch 15 oder 16 Grands Prix. Das bedeutet kurzfristig weniger Einnahmen, aber langfristig wird das Produkt exklusiver und wertvoller», sagte Wolff dem Spiegel.
Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist die Formel 1 an ihrem Maximum angelangt. «Das ist der Sättigungspunkt. Irgendwann übersteigt man einen Punkt, wo es irrelevant wird», sagte er. Betonte aber auch, dass es viel weniger auch nicht sein sollten. «15 oder 16 sind zu wenig. Vielleicht hat Cyril an Gridstrafen gedacht», scherzte Horner in Richtung des Noch-Motorenpartners.
«Es ist hart. Für die Jungs in der Box, für die ganze Truppe, für jeden, der involviert ist. Aber auch für die Fans, denn irgendwann wird die Sättigung erreicht», so Horner, der es aber großartig findet, dass die Veranstalter um die Austragung der Rennen kämpfen. «Das ist ermutigend.»
Für Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost geht es gar nicht so sehr um die Anzahl der Rennen, sondern «um die Show, die wir zeigen und das Level der Unterhaltung. Wenn man 15 langweilige Rennen hat, schauen die Leute auch nicht mehr zu. 20 bis 22 sind eine gute Zahl, ich würde es ablehnen, unter 20 Rennen zu gehen», sagte Tost.
Das Jahr habe 52 Wochen, man habe also viel Zeit, so Tost. Horner scherzte: «Wenn wir Weihnachten unangetastet lassen könnten, wäre das aber schön.»