Massa: «Charles Leclerc ist reifer als Verstappen»
Felipe Massa
Obwohl Max Verstappen nicht viel älter als Alfa Romeo-Sauber-Talent Charles Leclerc ist, verfügt der niederländische Red Bull Racing-Pilot über deutlich mehr GP-Erfahrung als der junge Monegasse, der im nächsten Jahr an der Seite von Sebastian Vettel für Ferrari an den Start gehen wird. Während der Rookie erst 16 Rennen in der Königsklasse bestritten hat, nahm der Sohn des ehemaligen GP-Piloten Jos Verstappen bisher bereits an 76 Grands Prix teil.
Vier davon konnte Verstappen auch schon für sich entscheiden. Zum Vergleich: Leclercs bisherige GP-Bestleistung ist dessen sechster Platz von Baku. Dennoch ist sich Felipe Massa sicher, dass der Monegasse der nächste grosse Formel-1-Superstar werden und im nächsten Jahr gemeinsam mit Vettel eine starke Fahrerpaarung bilden wird.
Der Brasilianer ist überzeugt: «Ferrari hat mit der Beförderung von Charles auf Kosten von Kimi Räikkönen die richtige Entscheidung getroffen.» Im Gespräch mit den italienischen Kollegen der Zeitung «Corriere della Sport» betont der 37-Jährige aus São Paulo: «Neben seinem unbestrittenen Talent verfügt Leclerc auch über einen sehr starken Charakter. Meiner Meinung nach ist er sogar Reifer als Max Verstappen.»
Massa geht sogar noch einen Schritt weiter und prophezeit: «Ich bin überzeugt, dass er eines Tages in der Lage sein wird, sich zum Weltmeister zu krönen. Er und Sebastian Vettel werden sich gegenseitig zu immer neuen Bestleistungen antreiben, denn Ferrari wird im nächsten Jahr über eine sehr starke Fahrerpaarung verfügen.»
In diesem Jahr sieht der elffache GP-Sieger allerdings die Silberpfeile vorn. «Ich dachte, Ferrari hatte eine Chance, denn sie haben mehrmals bewiesen, dass sie das bessere Auto haben, doch Mercedes hat die Weiterentwicklung besser hinbekommen. Die Silberpfeile konnten zuvor von einigen Fehlern der Scuderia profitieren, etwa in Hockenheim oder Monza. Doch nun haben sie einen technischen Vorteil. Auch bleiben sie trotz ihres Vorsprungs cool. Auf Hamilton lastet null Druck, und er hat in den letzten drei, vier Rennen eine unglaubliche Leistung gezeigt. Im Qualifying war er teilweise phänomenal. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass irgendjemand an dieses Niveau herankommen wird.»