Marcus Ericsson in Mexiko: Frust wegen Team-Strategie
Marcus Ericsson holte als Neunter noch zwei WM-Punkte
Die acht WM-Punkte, die Alfa Romeo-Sauber in Mexiko erobern konnte, sorgten nicht nur für strahlende Gesichter in der Box der Schweizer. Sie bescherten dem Rennstall aus Hinwil auch den achten WM-Zwischenrang in der Team-Wertung. Denn weil die Konkurrenz der Red Bull-Nachwuchsschmiede Toro Rosso nur einen frischen Zähler holte, konnte man am Gegner aus Faenza vorbeiziehen.
Und auch wenn der Vorsprung der Eidgenossen gerade einmal drei Punkte beträgt, sorgte das für viel Freude in der Teamführung. Auch Charles Leclerc, der mit dem siebten Rang für sechs der acht neuen Punkte gesorgt hatte, jubelte. Er weiss: «Es ist unglaublich wichtig für das Team, denn da geht es um sehr viel Geld, das wir bei der Entwicklung gut gebrauchen können.» Und der ehrgeizige Monegasse fügte kämpferisch an: «Noch ist der Kampf nicht vorbei, es stehen noch zwei WM-Läufe in diesem Jahr an und wir müssen nun sicherstellen, dass wir Toro Rosso hinter uns halten können. Aber ich denke, unsere jüngste Performance war gut und ich hoffe deshalb, dass wir dazu in der Lage sind.»
Weniger glücklich blickte Leclercs Teamkollege Marcus Ericsson in die TV-Kameras und Mikrofone der Journalisten, als er das Rennen als Neunter beendet hatte. Damit schaffte er es zwar zum zweiten Mal in Folge in die Punkte. Dennoch klagte der Blondschopf, der nach dieser Saison auf die Reservebank der Schweizer zurückweichen muss: «Der Plan sah einfach vor, dass ich Charles bei seinem Rennen helfe. Dafür habe ich mein eigenes Rennen opfern müssen.»
«Ich wollte früher an die Box abbiegen, denn ich wusste, dass ich dabei war, das Rennen wegzuschmeissen, aber ich musste für das Team und Charles auf der Strecke bleiben und das Feld einbremsen, damit er einen Vorsprung herausfahren konnte. Ich tat es für das Team Abe res war sehr frustrierend, denn ich hatte das Gefühl, dass ich meine Chance auf Punkte verspielte», gestand Ericsson ausserdem.
«Ich kochte vor Wut, denn es wurde immer frustrierender. Ich weiss, dass ich das Beste für das Team herausholen muss, aber für mich war es diesmal etwas extrem», fügte der 28-Jährige aus Kumla an, und beteuerte auch: «Ich war schon immer ein Teamplayer. Ich habe immer alles für das Team gegeben und dessen Interessen vor meine gestellt. Und ich denke, das ist eine der Eigenschaften, die man hier sehr schätzt. Deshalb werde ich auch nichts daran ändern.»