Mercedes: Letzter Rückblick bei einigen Drinks
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
«Es ist schön, sich mit einem Sieg verabschieden zu können. Wir wollten ein positives letztes Rennen erleben und das haben wir auch geschafft», freute sich Toto Wolff nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi, das sein Schützling Lewis Hamilton für sich entschieden hatte. Der Motorsport-Direktor der Silberpfeile verriet auch: «Nachdem wir den Team-Titel in Brasilien gewonnen haben, fiel uns eine grosse Last von den Schultern. Die Freude war nach dem Triumph in der Fahrer-WM nicht so gross, weil wir kein gutes Rennen erlebt hatten, deshalb wurde der Team-Titel dann mit sehr viel Enthusiasmus gefeiert. Das zeigt, wie sehr wir als Team zusammengewachsen sind. Wir werden nun bei einigen Drinks noch einmal zurückblicken und danach konzentrieren wir uns voll auf 2019, wo uns neue Herausforderungen erwarten.»
Lob gab es vom Wiener nicht nur für Hamilton, sondern auch für die tapferen Mercedes-Mitarbeiter zuhause im F1-Werk in Brackley und in der Rennmotoren-Schmiede von Mercedes in Brixworth: «Sie waren das ganze Jahr hindurch super, die schwierigen Momente waren manchmal schwierig zu schlucken, aber wir haben gekämpft und waren motiviert und haben viel gelernt. Ich zweifle nicht, dass sie weiterhin topmotiviert kämpfen und im nächsten Jahr wieder alles geben werden.»
Und mit Blick auf seinen zweiten Sternfahrer Valtteri Bottas, der vom zweiten Startplatz losfahren durfte aber am Ende nur den fünften Rang erobern konnte, erklärte Wolff: «Nach dem Box haben wir gesehen, dass etwas am rechten Hinterrad war. Wir wussten nicht, was los war, deshalb haben wir vorsichtshalber die Reifen gewechselt. Danach lief es etwas besser für ihn.»
Der Österreicher nutzte die Gelegenheit, um zu noch einmal zu betonen, wie sehr ihm der Mercedes-F1-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda gefehlt hat. Der dreifache Weltmeister musste sich im Sommer einer Lungentransplantation unterziehen und fehlte seither an der Rennstrecke, weil er sich davon erholen musste. «Der hat natürlich sehr gefehlt, vor allem hier beim Saisonfinale. Er war mir auch bisher immer ein super Sparring-Partner, in diesem nicht einfachen Umfeld hier. Es war schön, am Abend jemanden zu haben, mit dem man die Ereignisse diskutieren und aufklären kann. Auch ist der Druck, den er macht, positiv. Er konnte als Vorstandsvorsitzender – irrational, wie er manchmal ist – auch mal hineinplatzen und Druck aufbauen. Wir haben dieses Spiel des guten und bösen Bullen gut beherrscht und ich hätte ihn gerne schnell wieder zurück.»