Nico Hülkenberg: «Habe ihn nicht gesehen oder gehört»
Nico Hülkenberg steckte in einer unangenehmen Situation
Nico Hülkenberg erlebte in der Wüste von Abu Dhabi ein frustrierendes Saisonfinale. Der Deutsche kollidierte bereits in der neunten Kurve der ersten Rennrunde mit Romain Grosjean, überschlug sich und blieb kopfüber in der Streckenbegrenzung stecken. «Mir geht’s gut aber ich hänge hier wie eine Rinderhälfte und es brennt», funkte der Emmericher, der sein Cockpit nur mit Hilfe der Streckenposten verlassen konnte.
Der anschliessende Besuch im Streckenkrankenhaus bestätigte, dass Nico beim Crash nicht verletzt worden war und hinterher berichtete er: «Es sah sehr spektakulär aus, aber es war kein heftiger Einschlag, die g-Kräfte hielten sich in Grenzen, deshalb war es okay. Es war wohl ein normaler Rennzwischenfall, der natürlich ärgerlich ist. Es ging alles relativ schnell und nun überwiegt der Frust über das frühe aus. Es ist immer bitter, wenn man so aus dem Rennen gerissen wird.»
Der Renault-Pilot schilderte: «Nach der langen Geraden und der achten Kurve kam ich Seite an Seite mit Romain in die Kurve, er hatte ein Rad stehen, ich auch, und ich war am äussersten Rand schon fast abseits der Strecke. Auf einmal habe ich ihn nicht mehr gesehen oder gehört, deshalb bin ich davon ausgegangen, dass er geradeaus gefahren ist und die Kurve nicht genommen hat. Aber er war noch da und das Ergebnis davon kennen wir alle.»
Obwohl er sich nur mit Hilfe befreien wollte, hielt sich Hülkenberg mit der Kritik am Halo-Schutzbügel zurück: «Ich weiss nicht, ob ich ohne den Halo rausgekommen wäre. Es war so oder so eine schwierige Situation, weil es ein kleines Feuerchen gab. Die Gase, die dabei entstehen, zieht es natürlich ins Cockpit und das Atmen fällt schwer. Das ist keine angenehme Situation. Es ist schwierig, kopfüber die ganzen Knöpfe und alles zu finden – das war auch mein erstes Mal, das sich in einem Auto in dieser Position gelandet bin. Ich wartete einfach ab und die Streckenposten haben mich dann schnell befreit. Alle haben einen super Job gemacht.»
Hülkenbergs Landsmann Timo Glock, der die Szene für den F1-Haussender RTL analysierte, kritisiert: «Er hat wohl gedacht, dass Romain abkürzt, und nicht damit gerechnet, dass er mit ihm in die Kurve fährt, denn er lässt ihm nicht genügend Platz. Er hätte ihm etwas mehr Raum lassen müssen, aber das Wichtigste ist, dass er unverletzt aussteigen konnte.»