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Renault und Formel 1: Was sich mit neuem Chef ändert

Von Mathias Brunner
​Cyril Abiteboul beteuert, dass der Fall von Konzernleiter Carlos Ghosn keine negativen Folgen für das GP-Team von Renault haben werde. «Unser Formel-1-Programm ist auf sechs Jahre ausgelegt.»

Der langjährige Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn sitzt in Japan in Untersuchungshaft. Dem 64jährigen Franzosen werden Veruntreuung und Steuerhinterziehung in grossem Rahmen vorgeworfen. Niemand weiss, in welcher Tiefe der Fall des charismatischen Spitzen-Managers enden wird. Fakt ist: Nissan hat ihn gefeuert, Mitsubishi wird in der kommenden Woche das Gleiche tun, Renault hat ihn durch Geschäftsleiter Thierry Bolloré ersetzt. Durch die Formel-1-Brille betrachtet, muss sich die Frage aufdrängen: Was bedeutet ein Renault ohne Ghosn mittelfristig für das Formel-1-Programm der Franzosen?

Teamchef Cyril Abiteboul in Abu Dhabi: «Carlos Ghosn war zweifellos sehr hilfreich dabei, dass wir in die Formel 1 zurückgekehrt sind. Aber Renault ist seit mehr als vierzig Jahren im Grand-Prix-Sport, und die Entscheidung damals zur Rückkehr war eine Entscheidung des Vorstands, nicht von Ghosn alleine.»

«Unser Programm ist auf sechs Jahre ausgelegt, wir sind in der dritten Saison. Ich erkenne unter der Führung von Thierry Bolloré klare Kontinuität. Die Formel 1 ist für ihn keine Unbekannte. Er sass im Vorstand, als Renault beschlossen hat, in den Grand-Prix-Sport zurückzukehren.»

Das klingt alles, als ob der Fall Ghosn für die Formel 1 keine Rolle spielen würde und Abiteboul ganz und gar sorgenfrei wäre. Aber der Pariser vertieft: «Ich will nicht übermässig optimistisch klingen. Ich wollte damit nur zu sagen – es gibt klar umrissene Pläne innerhalb der Renault-Gruppe, auch bei Nissan und Mitsubishi. Das Formel-1-Engagement ist Teil dieser Pläne. Was mir machen, kann jeder sehen, unsere Leistungen stehen alle zwei Wochen auf dem Prüfstand. Wir haben klare Vorgaben darüber, welche Ernte dieses Programm einbringen soll – was den Erfolg auf der Rennstrecke angeht, was den Marketing-Effekt angeht. Die Gründe, wieso wir in die Formel 1 zurückgekommen sind, die haben Bestand; wir wollen technische Expertise beweisen und die Marke Renault in die Auslage stellen.»

«Ich will aber nicht über die Zukunft spekulieren. Es liegt in unseren Händen, für Renault die bestmöglichen Ergebnisse einzufahren. Es gibt für mich kein Anzeichen dafür, dass Thierry Bolloré kein Formel-1-Fan ist. Er ist Firmenchef, er weiss, was wir machen. Ich rede nicht aus Optimismus oder mit Skepsis, ich konzentriere mich auf die Fakten; im Wissen, dass wir Leistung bringen müssen.»

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