MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ex-Ferrari-Star Mario Andretti: Sein Urteil zu Vettel

Von Mathias Brunner
​Einhellige Meinung im Formel-1-Fahrerlager: Sebastian Vettel hat die WM-Chance 2018 durch zahlreiche Fehler versemmelt. Wie der frühere Ferrari-Star Mario Andretti (78) die Situation einschätzt.

Die US-amerikanische Rennlegende Mario Andretti hat im Rennsport fast alles erlebt. Seinen grössten Erfolg fuhr er in einem Lotus heraus, mit dem Weltmeister-Titel 1978 im zeitlos eleganten Lotus 79. Aber sein Herz schlägt noch heute für den grössten Rennstall der Welt, für jenes Team, für welches auch er gefahren ist – Ferrari.

Der 12fache GP-Sieger verpasst noch heute keinen WM-Lauf. Mit Schmerzen hat der Indy-500-Sieger von 1969 miterlebt, wie es Ferrari 2018 in der Hand gehabt hat, den ersten Fahrer-WM-Titel seit 2007 (Kimi Räikkönen) einzufahren. Einhellige Meinung im Formel-1-Fahrerlager: Sebastian Vettel hat diese Chance durch zahlreiche Fehler versemmelt.

Dennoch nimmt Andretti den Deutschen in Schutz. «Ich bleibe davon überzeugt, dass Sebastian für Ferrari der richtige Mann ist», sagt der 128fache GP-Teilnehmer unseren Kollegen der italienischen Sky. «Ich weiss noch, wie ich ihn in seinem ersten Jahr bei Red Bull Racing ansprach, das war 2009. Ich wollte von ihm wissen, welches seine langfristigen Pläne in der Formel 1 sind, und er sagte wie aus der Pistole gefeuert: „Für Ferrari fahren!“ Vettel ist bei Ferrari der richtige Mann. Er und Lewis Hamilton sitzen in verschiedenen Autos, aber ich könnte jetzt nicht sagen, wer von ihnen der Stärkere ist.»

Ferrari setzt für 2019 den jungen Charles Leclerc an die Seite von Vettel, als Nachfolger des beliebten Kimi Räikkönen. Was hält Mario Andretti vom 21jährigen Monegassen? Mario: «Eine Kombination aus Erfahrung und Jugend scheint richtig zu sein, die Alternative hätte darin bestanden, Räikkönen zu behalten. Es war immer der Plan des früheren Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne, Leclerc zu Ferrari zu bringen. Ich weiss einfach nicht, ob das für ihn zum richtigen Zeitpunkt kommt.»

«Was ich hingegen weiss: Ferrari wird sich entscheiden müssen. Zwei gleichwertige Fahrer in einem Top-Team, das funktioniert nur selten, du musst dich schon für eine klare Nummer 1 entscheiden.»

Die 38 Ferrari-Sieger in der Formel 1

1. Michael Schumacher 72 (in 181 Rennen)
2. Niki Lauda 15 (58)
3. Alberto Ascari 13 (30) und Sebastian Vettel 13 (80)
5. Felipe Massa 11 (139) und Fernando Alonso 11 (95)
7. Kimi Räikkönen 10 (151)
8. Rubens Barrichello 9 (102)
9. Jacky Ickx 6 (55) und Gilles Villeneuve 6 (66)
11. Carlos Reutemann 5 (34), Gerhard Berger 5 (96) und Alain Prost 5 (30)
14. John Surtees 4 (30), Clay Regazzoni 4 (73) und Eddie Irvine 4 (65)
17. Juan Manuel Fangio 3 (10), Peter Collins 3 (24), Mike Hawthorn 3 (37), Phil Hill 3 (31), René Arnoux 3 (32), Michele Alboreto 3 (80), Jody Scheckter 3 (28) und Nigel Mansell 3 (31)
25. José Froilán González 2 (17), Tony Brooks 2 (7), Wolfgang von Trips 2 (25), Didier Pironi 2 (25) und Patrick Tambay 2 (22)
30. Nino Farina 1 (22), Piero Taruffi 1 (13), Luigi Musso 1 (15), Giancarlo Baghetti 1 (8), Lorenzo Bandini 1 (35), Maurice Trintignant 1 (19), Ludovico Scarfiotti 1 (7), Mario Andretti 1 (12) und Jean Alesi 1 (79)

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