Wie Michael Schumacher die Formel 1 veränderte
Langjährige Wegbegleiterin: Nur wenige Menschen kennen Schumacher so gut wie die frühere Journalistin Sabine Kehm
Wenn man von der Formel 1 spricht, kommt man an seinem Namen nicht vorbei: Michael Schumacher ist bis heute das berühmteste Aushängeschild der höchsten Formelsport-Klasse – und das, obwohl es seit dem tragischen Ski-Unfall von 2013 still um den früheren Dauersieger geworden ist.
Seine langjährige Wegbegleiterin Sabine Kehm, die sich zunächst als Pressesprecherin und seit 2010 als Managerin um die Angelegenheiten der GP-Ikone kümmert, erzählt im «Beyond the Grid»-Podcast auf «Formula1.com»: «Ich glaube, er war der Inbegriff des Sports.» Dies nicht nur wegen der vielen Rekorde, die der heute 50-jährige während seiner Formel-1-Karriere aufgestellt hat.
«Er hat auch das Bild des heutigen Formel-1-Fahrers geprägt», ist sich die frühere Zeitungsjournalistin sicher. Und das betrifft das Fahren auf der Strecke genauso wie die Arbeitsweise mit dem Team. Er hat aufgezeigt, wie wichtig es ist, wirklich involviert zu sein und alles genau zu verstehen, um die richtige Richtung sowie die richtigen Antworten auf die richtigen Fragen zu finden.»
Kehm ist sich sicher: «Er hat auch neue Fitness-Massstäbe gesetzt. Er trainierte jeden Tag und er liebte es. Heutzutage sind die jungen Fahrer superfit und ich denke, das hat mit dem Bild des modernen Formel-1-Piloten zu tun, das er definiert hat.» Und sie verrät: «Für mich ist die Formel 1 die Spitze des Motorsports, die Arena der Gladiatoren unserer Zeit, und ich denke, Michael ist schon seit so vielen Jahren eindeutig der führende Gladiator.»
Die Managerin des erfolgreichsten Formel-1-Rennfahrers der Geschichte fügt an: «Er war der Star und alles drehte sich um ihn – egal, ob er ein Rennen verloren oder gewonnen hatte, er war die Story. Gleichzeitig denke ich, dass viele Leute verstanden haben, dass es noch eine zweite Seite an ihm gab, die er nicht öffentlich zeigte.»
«Ich denke, er hat die Formel 1 auf ein neues Niveau gebracht, er brachte den Sport in die Wohnzimmer der Durchschnittsmenschen, während sie zuvor eher als Spielfeld für etwas verrückte Leute galt – ein cooler Sport, den man aber nicht wirklich ernst nehmen kann», betont Kehm.