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Bernie Ecclestone: Wer soll Charlie Whiting ersetzen?

Von Mathias Brunner
Die alte Brabham-Mannschaft 2011 in Interlagos

Die alte Brabham-Mannschaft 2011 in Interlagos

​Nach dem überraschenden Tod von Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting musste die FIA handeln. Whitings Freund Bernie Ecclestone weiss: «Es ist nicht einfach, Charlies Job zu machen.»

Formel-1-Rennchef Charlie Whiting ist verstorben, der Engländer erlag in der Nacht auf Donnerstag in Melbourne einer Lungen-Embolie. Aber die Show muss weitergehen, also hat der Autoverband FIA den Australier Michael Masi zum Rennleiter gemacht, vorderhand für das Wochenende hier in Melbourne. Am Montag nach dem WM-Auftakt soll beschlossen werden, wie es danach weitergeht.

Die Motorsportwelt trauert um Whiting, auch der 88jährige Formel-1-Baumeister Bernie Ecclestone. In seinem Brabham-Rennstall hatte sich Whiting vom Mechaniker zum leitenden Renningenieur hochgearbeitet, Bernie war es, der Whiting vorschlug, zur FIA zu gehen. Ecclestone erfuhr vom Tod Whitings durch einen Anruf von FIA-Chef Jean Todt. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagt der langjährige Formel-1-Promoter Ecclestone: «Das ist ein grosser, grosser Verlust für die Formel 1. Er hat den Sport in der Spur gehalten, denn er hat sich um die Regeln und alles Andere gekümmert. Die Leute bezeichnen ihn immer als Rennchef, aber das war nur ein kleiner Teil seiner Arbeit.» Formel-1-Technikchef Ross Brawn weiss: «Die Arbeit an den GP-Wochenenden haben vielleicht fünf Prozent seiner Arbeitslast ausgemacht.»

Bernie Ecclestone weiter: «Ich weiss, dass einige Top-Teams im Laufe der Jahre immer wieder versucht haben, Charlie als Team-Manager zu verpflichten. Aber Charlie fand immer, dass er für den Sport mehr bewirken kann, wenn er auf seinem Posten bleibt. Charlie sah alles, hörte alles, wusste alles, tat alles. Er hat diese ganzen verschiedenen Aufgaben auf sich selber gebündelt. Ich weiss nicht, ob sich jemand finden lässt, der dies auf Whitings Weise erledigen kann. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Ganze funktioniert, wenn du seinen Job auf vier Fachkräfte aufteilst.»

«Letztlich hatte doch keiner eine echte Ahnung davon, was Charlie alles geleistet hat und wer er wirklich war. Er hat so unfassbar viel getan. Die Leute wären baff, wenn sie erfahren würden, woran Whiting überall beteiligt war.»

Offiziell gibt es keine Angaben dazu, wie Charlie Whiting seine letzten Minuten verbracht hat. Bekannt ist nur: Er wurde tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden, verstorben an einer Lungen-Embolie. Aber Bernie Ecclestone sagt: «Er ging am Abend zu Bett und ist nicht mehr aufgestanden. Wenn du schon gehen musst, dann so. Wenn meine Zeit eines Tages kommt, möchte ich auch so sterben.»

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