Formel 1: Auf dem Holzweg mit den Hybrid-Motoren?
Carmelo Ezpeleta durfte beim MotoGP-Saisonauftakt in Katar den fünffachen Weltmeister Lewis Hamilton als Gast begrüssen
Hinter den Kulissen der Formel 1 wird derzeit heftig über die Zukunft des Sports diskutiert, und das betrifft nicht nur die sportlichen und technischen Regeln. Die Machthaber von Liberty Media müssen sich auch um das sogenannte Concorde Agreement kümmern, das als eine Art Formel-1-Verfassung im Wesentlichen die Verteilung der kommerziellen Einnahmen und Preisgelder an die Teams regelt.
Dieses läuft 2020 aus – und da die Verantwortlichen eine gleichmässigere Verteilung der Gelder anstreben und die privilegierten Teams – wie beispielsweise Ferrari – deshalb Zugeständnisse machen müssen, haben F1-CEO Chase Carey und Co. keine leichte Herausforderung zu meistern.
Das weiss auch Carmelo Ezpeleta. Der Chef des WM-Promoters Dorna betont im «AutoHebdo»-Interview, dass sich das MotoGP-Finanzierungsmodell deutlich von jenem der F1 unterscheidet. «Unser System unterscheidet dadurch, dass wir mehr Geld an die privaten Teams verteilen als an die Werksteams», erklärt er.
«Letztere haben einen Anspruch auf finanzielle Zuwendungen, wenn sie sich entscheiden, privaten Teams ein Motorrad zur Verfügung zu stellen. Wir haben Lösungen gefunden, die es privaten Teams ermöglichen, dabei zu sein», fügt der Spanier an.
Der 72-Jährige nutzte auch die Gelegenheit, um Kritik an den aktuellen Formel-1-Motoren zu üben. Denn 2014 wurden auf Wunsch der Hersteller und auf Kosten der beliebten und lauten V8-Triebwerke die V6-Turbo-Hybride eingeführt. Diese sind zwar hocheffizient und auch sehr modern, allerdings sind sie auch leise und teuer.
Ezpeleta stellt klar: «Wir verstehen uns in erster Linie als ein Sport, in dem der wichtigste Faktor der Mensch ist. Die MotoGP ist die beste Motorrad-Show der Welt, weil sie die besten Fahrer der Welt zusammenbringt. Unser Ziel ist es, ihnen eine Bühne zu bieten, auf der sie ihre Talente voll entfalten und unter Beweis stellen können. Das ist mit ein Grund dafür, dass die MotoGP so beliebt ist.»