Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toto Wolff: «Red Bull Racing-Honda auf der Rechnung»

Von Mathias Brunner
Red Bull Racing-Honda rückt der Spitze näher

Red Bull Racing-Honda rückt der Spitze näher

​Nach dem dritten Rang von Max Verstappen in Australien sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Die Leistung von Red Bull Racing-Honda unterstreicht, dass wir sie auf der Rechnung haben müssen.»

Es ist eine der spannendsten Fragen dieser Formel-1-WM 2019: Kann Max Verstappen mit Red Bull Racing-Honda bei der Vergabe des Titels ein Wörtchen mitreden? Ende der vergangenen Saison hatte der Niederländer angekündigt: «Was wir über Honda sagen, das ist keine Lüge. Wir setzen hier nicht einfach etwas in die Welt, das nicht stimmt. Wir sehen ja die ganzen Zahlen. Aber natürlich wird alles auch davon abhängen, welche Fortschritte unsere Konkurrenz macht. Ich bin Realist. Ich schätze, dass wir in Sachen Leistung zu Beginn der Saison 2019 noch hinterherhinken werden. Dann wird es darum gehen, im ersten Teil der Saison nicht viel Boden zu verlieren.»

Der Niederländer hat 2019 und 2020 die Möglichkeit, der jüngste Weltmeister der Formel 1 zu werden. Diesen Rekord hält Sebastian Vettel, der in Abu Dhabi 2010 im Alter von 23 Jahren, 4 Monaten und 11 Tagen erstmals Champion wurde – in einem Auto von Red Bull Racing. Die Frage ist: Wie viel Leistung muss Honda finden, um Verstappen eine echte Titelchance zu schenken?

Das glaubte Christian Horner zu wissen. «Ich traue mich zu behaupten – mit 50 PS mehr hätte die WM 2018 einen etwas anderen Verlauf genommen. Ich ziehe meinen Hut vor allen Leuten im Werk von Milton Keynes, sie haben eines unserer besten Chassis gebaut. Ich meine, schaut euch an, wo die anderen Teams mit dem gleichen Motor gelandet sind, das sind doch Welten.»

Der frühere Formel-1-Fahrer David Coulthard sagt: «Das Auto von Red Bull Racing hat Abtrieb erzeugt wie kein zweiter 2018er Renner. Wenn das Bündnis nur halbwegs hält, was sich Red Bull Racing und Honda von ihrer Partnerschaft versprechen, dann ist Max Verstappen für mich ein echter Hamilton-Herausforderer und WM-Anwärter.»

«Der beste Beweis sind für mich die Darbietungen von Red Bull Racing auf Strecken, wo es nicht auf rohe Motorleistung ankommt, etwa in Mexiko-Stadt oder Interlagos. Dort war RBR unfassbar konkurrenzfähig.»

«Ich halte den jungen Verstappen im Übrigen für einen der wenigen Piloten, die es im Rad-an-Rad-Kampf mit Lewis Hamilton aufnehmen können. Wenn Honda punkto Leistung und Drehmoment einen guten Motor liefert, dann erleben wir, was Red Bull Racing hofft, wovon Max Verstappen träumt und was wir als Fans alle sehen wollen – einem Dreikampf um den Titel zwischen Hamilton im Mercedes, Vettel im Ferrari und Verstappen im Auto von Red Bull Racing.»

«Ich finde, wir haben einen gereiften Max Verstappen erlebt, auch wenn er noch Ecken und Kanten zeigt. Nach dem ersten Saisonteil hat er verstanden, dass etwas weniger manchmal mehr sein kann. Er hat sich ein wenig zurückgenommen, auf einmal stimmten seine Leistungen. Nein, ich bin überzeugt – wenn er das richtige Auto hat, dann kann Max Verstappen 2019 ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden.»

Der Meinung ist nach dem tollen dritten Platz von Max in Melbourne auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Wiener sagt in seiner Nachbesprechung des WM-Auftakts: «Red Bull Racing und Honda haben einen starken Auftritt gezeigt, schaut euch nur an, wie Verstappen zur Kurve 3 hin an Vettel vorbeigegangen ist. Ich freue mich, dass Red Bull eine so gute Leistung gezeigt hat, das sind prima Leute. Ich gehe davon aus, dass wir Red Bull Racing-Honda 2019 auf der Rechnung haben müssen, wenn es um den Weltmeister-Titel geht. Jedenfalls wenn die Leistung von Australien ein echter Hinweis gewesen ist.»

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