Lewis Hamilton: «Bottas war nie ein Schwächling»
Lewis Hamilton applaudiert Australien-Sieger Valtteri Bottas
Typisch Lewis Hamilton: Nach dem WM-Auftakt von Australien jettete er nach Amsterdam zu einem Geschäftstermin, von dort ging es nach England ins Rennwagenwerk von Mercedes-Benz, «und dann habe ich zuhause an meiner neuen Kleiderkollektion gearbeitet». Rastlosigkeit ist bekanntlich für den Briten die beste Art und Weise, um geistig frisch zum nächsten Rennen zu kommen. «Und klar habe ich viel trainiert.»
Zum zweiten Rang in Australien mit beschädigtem Auto gibt es nur noch anzufügen: «Vieles deutete daraufhin, dass dieser Teil des Unterbodens, gleich vor dem linken Hinterrad, durch einen Ritt über die Randsteine gebrochen war. Wir haben anhand der Daten den Abtriebsverlust erkennen können. Ich kann mich jedoch nicht an einen ungewöhnlich harten Aufprall auf einen Kerb erinnern. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass ich über Trümmerteile gefahren bin. Von denen gab es reichlich. Ein Fahrfehler lag jedenfalls nicht vor.»
Was erwartet Hamilton in Bahrain von Ferrari? «Schwer zu sagen. Ich schätze, sie haben hart daran gearbeitet um zu verstehen, was in Australien schiefgelaufen ist. Hier sind sie üblicherweise stark, also gehe ich davon aus, dass sie das 2019 erneut sind. Generell kann das Bild ganz anders aussehen. Wir haben im Winter in Barcelona getestet, bei eher kühlen Temperaturen, auf glatter Bahn, mit viel Abtrieb. Dann sind wir nach Australien gereist, ein welliger Strassenkurs. Nun sind wir hier in Bahrain, es ist sehr warm, die Piste ist erneut anders. Jede Strecke ist anders, daher bleibe ich dabei – wie das Kräfteverhältnis wirklich aussieht, werden wir erst nach einigen Rennen wissen. Dann wird sich zeigen, ob ein einzelnes Auto auf jeder Art von Strecke stark ist.»
Alle schwärmen vom neuen, taffen Valtteri Bottas, der in Australien unwiderstehlich zum Sieg gerast ist. Lewis lacht: «Für mich ist es der gleiche Valtteri wie zuvor – ausser dass er einen Bart hat! Ob es wirklich ein anderer Bottas ist, wird sich zeichen. Aber ich habe ihn ohnehin nie für einen Schwächling gehalten. Der Sieg von Bottas ändert für mich nichts. Valtteri war auch 2018 stark, aber er hatte einfach in einigen Rennen grosses Pech. Ich zweifelte nie auch nur einen Moment daran, dass er zum Siegen zurückkehren würde.»