Fernando Alonso beim Indy 500: Kein Startplatz-Kauf
Blamage für Fernando Alonso
Fernando Alonso hat sich nicht fürs Indy 500 qualifizieren können. Nach einem Mai des Mühsals war der McLaren-Fahrer letztlich zu langsam, um einen Platz im 33-Wagen-Feld zu erhalten. Nun stünde dem Formel-1-Champion von 2005 und 2006 offen, den Startplatz eines anderen Piloten zu übernehmen. Wir haben das in der Geschichte des Indy 500 oft erlebt. Aber so will der 37jährige Asturier nicht beim 500 antreten. Das hat er McLaren-CEO Zak Brown und McLaren-Sportchef Gil de Ferran klargemacht.
Alonso wurde zum Schluss des Indy-Qualifyings vom Kalifornier Kyle Kaiser aus dem Feld geschubst http://www.speedweek.com/formel1/news/143371/Schock-fuer-Fernando-Alonso-Kein-Start-beim-Indy-500.html. In solchen Fällen dauert es nicht lange, bis einem gescheiterten Star Autos jener Rennställe angeboten werden, die einen Wagen im Feld haben. Für stattliche Bündel grüner Scheine muss dann der qualifizierte Fahrer aussteigen. Aber durch diese Hintertür will Fernando Alonso nicht gehen.
Der Brasilianer Gil de Ferran, zweifacher IndyCar-Champion und Indy-500-Sieger des Jahres 2003, arbeitet heute als Sportdirektor von McLaren. Er sagt in einer Medienrunde auf dem Gelände des Indianapolis Motor Speedway: «Das werden wir nicht tun. Wir wollen unseren Platz im Startfeld redlich verdienen.»
McLaren-CEO Zak Brown gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press: «Wir werden uns nicht bei einem anderen Team einkaufen. Das kann jeder. Es kann aber nicht jeder seinen Platz erkämpfen. Und genau das wollen wir tun, wenn nicht 2019, dann eben 2020. Es geht hier darum, würdig zu sein, am 500 teilzunehmen.»
Klar wurde auch Ricardo Juncos gefragt, Teamchef von Kyle Kaiser, ob er denn überhaupt seinen Platz abgeben würde. Juncos kühl: «Wir fahren am nächsten Wochenende ein Rennen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.»
Viele Fans fragen sich nach der Blamage um Fernando Alonso: Hat McLaren das Abenteuer Indy 500 unterschätzt? Wäre es nicht besser gewesen, Fernando Alonso wie 2017 bei einem Mehrwagen-Team unterzubringen, wie das vor zwei Jahren im Rennstall von Michael Andretti getan wurde?
Gil de Ferran gibt zur Antwort: «Ich bin nicht der Ansicht, dass wir unsere Aufgabe unterschätzt haben. Ich bin lange genug hier gefahren um zu wissen, wie schwierig es ist, sich fürs 500 zu qualifizieren. Ich habe herausragende Fahrer gesehen, die aussen vor geblieben sind. Also waren wir uns des Schwierigkeitsgrades überaus bewusst. Wir sind in Demut an unsere Aufgaben herangegangen, und wir haben sehr viele Lektionen erhalten. Wir müssen das alles verinnerlichen und stärker zurückkommen.»
De Ferran geht sogar so weit, die Nichtqualifikation von Alonso als «schmerzlicheste Erfahrung meiner Rennkarriere» zu bezeichnen. In der gemeinsamen Pressekonferenz drehte sich der Südamerikaner zu Fernando Alonso und richtete sein Wort direkt an den Asturier: «Ich möchte mich hier vor allen Leuten bei dir entschuldigen, denn es ist unsere Schuld, dass du ein Auto erhalten hast, das nicht schnell genug war. Du bist gefahren wie ein Champion, so wie wir dich kennen, besonders an diesen letzten drei, überaus intensiven Tagen. Wir hätten von dir nicht mehr verlangen können. Es tut mir leid, Mann. Du bist ein grandioser Fahrer.»