Schumacher & Hamilton: Die Lieblinge der MotoGP-Stars
Auch wenn die MotoGP-Stars selbst einen WM-Titelkampf austragen, auf den sie sich konzentrieren müssen: Die Formel 1 verfolgen die Hauptakteure der Motorrad-WM trotzdem mit Interesse, wie die Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag in Le Mans beweist. Dort wurden Marc Márquez, Alex Rins, Maverick Viñales, Andrea Dovizioso, Fabio Quartararo und Johann Zarco aufgefordert, sich einen Formel-1-Teamkollegen für einen hypothetischen Start in der Königsklasse des Vierradsports auszusuchen. Dabei durften auch ehemalige GP-Piloten gewählt werden.
Darüber hinaus mussten sie ihre Wahl begründen und erklären, welche der Stärken des Auserwählten sie sich am liebsten aneignen würden, und die Antworten fielen unterschiedlich aus. Champion Marc Márquez entschied sich etwa für seinen Landsmann Fernando Alonso, der seine GP-Karriere im vergangenen November – zumindest vorläufig – beendet hat.
«Wir sprechen die gleiche Sprache und kommen aus dem gleichen Land, ausserdem verfügt er über viel Erfahrung», erklärte der Honda-Pilot aus Cervera, und fügte an: «Am Liebsten würde ich mir etwas von seiner Aggressivität in den ersten Rennrunden aneignen. Er ist da immer auf eine ganz eigene Art und Weise an den Gegnern vorbeigezogen, auf diesem Gebiet hinterliess er einen wirklich starken Eindruck.»
Texas-Sieger Alex Rins setzt hingegen auf den aktuellen Formel-1-Champion Lewis Hamilton. «Ich hätte ihn gerne an meiner Seite, denn er scheint ein guter Kerl zu sein und im Auto ist er unglaublich schnell – sowohl im Rennen als auch im Training», lautete die Begründung des Suzuki-Piloten aus Barcelona. Auch MotoGP-Rookie Fabio Quartararo würde sich für den fünffachen Weltmeister entscheiden. Der Franzose aus dem Petronas-Yamaha-Team durfte den Mercedes-Star beim Saisonauftakt in Katar in der Box kennenlernen. «Er ist ein guter Typ und mag Motorräder», erklärte er seine Wahl.
Yamaha-Pilot Maverick Viñales und Ducati-Hoffnungsträger Andrea Dovizioso würden sich für Michael Schumacher entscheiden. «Für mich ist er eine Legende, einer der Besten. Er war so cool und ich glaube, das ist wirklich gut, um mit dem Druck in diesem Sport klarzukommen», ist sich der Spanier sicher.
Und was sagte Dovi? «Es gibt viele gute Fahrer, aber ich würde Michael wählen, weil ich so viele nette Geschichten über ihn gehört habe. Und in den Jahren, in denen er mit Ferrari gewonnen hat, zeigte er einen unglaublichen Einsatz – beim Trainieren aber auch am Auto – er war ein echter Ingenieur. Er machte vieles, was andere Fahrer nicht gemacht haben», lautet die Antwort des Italieners.
Red Bull-KTM-Pilot Johann Zarco entschied sich schliesslich für Red Bull Racing-Aufsteiger und Landsmann Pierre Gasly. «Ich denke, er kann ein ganz guter Teamkollege sein», lautete die Einschätzung des 28-Jährigen aus Cannes, der mit Blick auf die Stärken jedoch an einen ganz anderen Namen dachte. «Bei diesem Thema kommt mir Alain Prost in den Sinn. Von ihm könnte ich sicherlich lernen, wie man ein Professor bei der Projektentwicklung wird», verriet der 23-Jährige, der damit auf den Spitznamen des vierfachen Weltmeisters anspielte.