Andreas Seidl (McLaren): Kritik an F1-Modell
McLaren-Geschäftsleiter Andreas Seidl
Die Budget- und Leistungsunterschiede zwischen den drei Top-Teams der Formel 1 und dem restlichen Feld im GP-Zirkus sind nicht nur den Fans ein Dorn im Auge. Auch die Teilnehmer selbst beschweren sich immer wieder über die Zweiklassengesellschaft, die aktuell im GP-Zirkus herrscht. Auch der neue McLaren-Geschäftsleiter Andreas Seidl, der in Barcelona erstmals in der Box des Traditionsrennstalls aus Woking stand, ist da keine Ausnahme.
«Es ist klar, dass zwischen den Top-Teams und den restlichen Formel-1-Mannschaften derzeit ein grosser Unterschied besteht», hält der Deutsche gegenüber «Motorsportweek.com» fest. «Als ich die Formel 1 vor zehn Jahren verliess, waren die grossen Teams bereits dabei, ihre Budgets und Mannschaften immer weiter zu vergrössern und die Infrastruktur auszubauen», erinnert er sich.
«Das ist ganz klar nicht nachhaltig», kommt Seidl zum Schluss. «Wer in der Formel 1 in ihrer heutigen Form erfolgreich sein will, muss sehr viel Geld investieren», mahnt er, fügt aber auch eilends an: «Ich bin aber zuversichtlich, dass die Formel-1- und FIA-Verantwortlichen im aktuellen Dialog eine gute Lösung für die Zeit ab 2021 finden werden. Ich bin mir sicher, dass wir auf der sportlichen und der wirtschaftlichen Seite zulegen können.»
Der Ingenieur weiss, dass die anstehende Regeländerung für die Saison 2021 eine grosse Herausforderung, aber auch eine Chance für seine Mannschaft darstellt. «Es erwarten uns einige schwierige Aufgaben, wie etwa die neuen Regeln, die wir für die Zeit nach 2020 einführen wollen. Aber gerade für ein Team wie unseres ist das auch eine grossartige Möglichkeit, deshalb werde ich mich in den nächsten Monaten hauptsächlich darauf konzentrieren.»