Max Verstappen: 30 Tage pro Jahr im Rennsimulator!
Max Verstappen
Die meisten Formel-1-Fans bekommen davon nichts mit: Ein Grand-Prix-Fahrer verbringt an einem Rennwochenende mehr Zeit in Sitzungen als in seinem Rennwagen. Red Bull Racing-Honda-Pilot Max Verstappen gestattet auf seiner eigenen Webpage einen kleinen Blick hinter die Kulissen: «Die wichtigste Sitzung ist das Treffen des Teams am Morgen. Das kann schon mal neunzig Minuten dauern. Wenn alles glatt läuft, ist dieses Meeting nach einer halben Stunde vorbei. Im Grund gehen wir den ganzen Tag durch. Dann gibt es natürlich auch Auftritte für die Sponsoren. Wir haben jede Menge zu tun.»
«Darüber hinaus treffen sich am Abend nach den ersten beiden freien Trainings die Piloten zur Sitzung mit der Rennleitung. Da gehen wir manchmal auf Vorkommnisse des vergangenen Grand Prix ein. Oder wir reden über Sicherheitsbelange der Strecke. Auch hier ist die Bandbreite gross. Ich sass schon in Sitzungen, die waren nach zehn Minuten vorbei. Wenn eine Diskussion entsteht, können daraus eineinhalb Stunden werden. Dann haben wir auch noch Meeting mit Pirelli oder im Rahmen der Fahrervereinigung GPDA.»
Immer wieder fragen Fans: Wie nahe kommt das Üben im Simulator dem richtigen Fahren? Max meint: «Ich halte unseren Simulator für einen der besten der Branche. Wir speisen Daten aus dem Fahrzeug ein, die wir auf der Rennstrecke gesammelt hatten. Die Deckungsgleichheit zwischen Simulation und Realität ist nicht immer gleich.»
Verblüffend: Verstappen verbringt ungefähr einen Monat seines Rennjahres im Simulator! «Die Tage sind sehr lang, aber ich bin davon überzeugt, dass sich diese Arbeit lohnt. Ich will auch nicht, dass ein Testfahrer sich um die Simulation kümmert, wie das in anderen Rennställen getan wird. Ich will das selber machen, denn jeder hat seinen ganz eigenen Fahrstil.»
Verstappen reist mit einem guten Gefühl nach Monaco. «Wir haben in den ersten fünf Rennen des Jahres das Maximum erreicht. Wir belegen in der Fahrer-WM den dritten Rang, noch vor den Ferrari-Piloten. Eigentlich sollte das gar nicht möglich sein, denn wir sind bei den Teams dritte Kraft. Aber ich traue uns zu, dass wir die entsprechenden Schritte schaffen, um da einen Rang vorzurücken.»
«Klar würde ich gerne um Siege und den Titel mitreden, aber ich habe immer gesagt – wenn das nicht möglich ist, dann will ich jeweils das Beste aus unseren Möglichkeiten machen, und das haben wir geschafft. Also gibt es nichts, worüber ich mich zu beklagen hätte. Nun wollen wir den nächsten Schritt tun, wir wollen als Team stärker werden. Ich will auch am Ende der Saison behaupten können: Mehr hätten wir nicht tun können.»