Alfa Romeo: Berufung gegen Strafen eingereicht
Alfa Romeo-Teamchef Frédéric Vasseur
Nicht nur Mercedes musste beim elften Rennen auf dem Hockenheimring eine herbe Klatsche einstecken. Auch in der Alfa Romeo-Hospitality sah man nach dem Deutschland-GP viele lange Gesichter. Kein Wunder, schliesslich hatten Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi, die auf den Positionen 7 und 8 ins Ziel gekommen waren, schmerzliche 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafen kassiert, die – weil nachträglich ausgesprochen – den Regeln entsprechend jeweils in 30-Sekunden-Zeitstrafen umgewandelt worden waren.
Das warf das Duo in den Rennern aus Hinwil aus den Punkterängen. Statt Siebter und Achter wurden der Iceman und sein junger Teamkollege Zwölfter und Dreizehnter. Dies, weil beim Start Unstimmigkeiten bei den Drehmoment-Daten festgestellt wurden. Will heissen: Die Kupplung baute das Drehmoment, das die Fahrer vorgaben, zu langsam auf. Gemäss Reglement muss das spätestens in 70 Millisekunden passieren. Doch bei Räikkönen wurde eine Zeit von rund 200 Millisekunden gemessen. Bei Giovinazzi dauerte es sogar 100 Millisekunden länger als beim Weltmeister von 2007.
Die Regelhüter befanden: Damit verletzte das Team die Vorgaben des Sportlichen Reglements, die in Artikel 27.1 festhalten, dass die Piloten ihre Autos selbständig und ohne fremde Hilfe steuern müssen. Was dabei als unerlaubte Hilfe gewertet wird, teilte die FIA den Teams in einem separaten Dokument mit. In diesem wurde festgelegt, wie jedes der verschiedenen Systeme, die den Fahrer unterstützen können, reguliert wird.
Alfa Romeo kündigte umgehend an, diese Entscheidung anfechten zu wollen. Teamchef Frédéric Vasseur erklärte: «Die Situation ergab sich durch die Aufwärmenden, die wir wegen des Wetters hinter dem Safety-Car verbracht haben. Die Kupplung funktionierte dadurch nicht richtig, was wir nicht kontrollieren konnten.»
Und der Franzose fügte an: «Auch wenn wir die FIA-Abläufe und die Arbeit der Regelhüter respektieren, werden wir gegen diese Entscheidung vorgehen, denn wir glauben, dass wir die nötigen Begründungen und Nachweise erbringen können, um die Strafen anzufechten.» Gesagt, getan: Der Rennstall aus Hinwil reichte das Berufungsbegehren am heutigen Donnerstag offiziell ein, wie der Rennstall aus der Schweiz bestätigt.