FP1 Ungarn: Verstappen & Vettel nah an Hamilton dran
Lewis Hamilton gab im ersten Training von Ungarn das Tempo vor
Nach dem Regen-Spektakel von Hockenheim spielte das Wetter auch zum Start des ersten freien Trainings auf dem Hungaroring eine Hauptrolle. Denn pünktlich zum Start der ersten Session des Wochenendes begann es zu nieseln. Und weil die Prognose 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit voraussagte und auch die Teams mit mehr Regen rechneten, füllt sich die Piste schnell, schliesslich wollten alle die Chance nutzen, auch auf trockener Bahn ein paar Runden zu drehen.
Der Regen liess zunächst auf sich warten, sodass die GP-Stars in Ruhe ihre ersten Kilometer abspulen konnten. Zunächst setzte sich Lewis Hamilton mit 1:20,7 min an die Spitze, von der er bald von Charles Leclerc mit 1:19,6 min verdrängt wurde. Auch der Monegasse wurde bald darauf durchgereicht, weil Red Bull Racing-Talent Max Verstappen mit 1:18,6 min eine neue Bestmarke hinlegte, die allerdings auch bald von Hamilton unterboten wurde.
Obwohl der grosse Regen vorerst ausblieb, bekamen die Zuschauer am Hungaroring bereits in der ersten halben Stunde einige Dreher zu sehen, den Anfang machte Lance Stroll, der ausgangs der Schikane eine Pirouette hinlegte und danach in der Box verschwand. Einen noch kürzeren Auftritt legte Valtteri Bottas hin, der nach zwei Installationsrunden sehr spät an die Box gerufen wurde, weil er Fehlzündungen zu beklagen hatte.
Der Finne reagierte gleich, fädelte sich aber nicht nach Vorschrift in die Boxengasse ein, was eine Strafe mit sich bringen könnte. Das war aber nicht die grösste Sorge des 29-Jährigen, der eine lange Zwangspause einlegen musste, weil die Antriebseinheit in seinem Silberpfeil ausgetauscht wurde. Dies, um die Probleme des zunächst eingesetzten Aggregats in Ruhe analysieren zu können. Da es sich um einen Ersatz-Motor aus dem bereits genutzten Kontingent handelt, muss Bottas keine Strafversetzung fürchten. Die Session war damit schon gelaufen.
Nach der ersten halben Stunde legte auch Verstappen einen Dreher hin, der allerdings ohne Folgen blieb, weil er der Streckenbegrenzung fern blieb. Kurz darauf regnete es wieder und die GP-Stars verschwanden in ihre Boxen. Lange mussten sie dort nicht ausharren, denn der Schauer war schnell vorbei, sodass einer nach dem anderen wieder auf die Strecke kam – diesmal allerdings auf Intermediates.
Zur Halbzeit führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:17,233 min vor Verstappen, Pierre Gasly, Sebastian Vettel, Leclerc, Kevin Magnussen, Sergio Pérez, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz und Lando Norris an. Hinter den schnellsten Zehn der ersten FP1-Hälfte hatten sich Daniel Ricciardo, Lance Stroll, Romain Grosjean, Kimi Räikkönen, Daniil Kvyat, Alex Albon, Robert Kubica, George Russel, Bottas und Antonio Giovinazzi ein, wobei die letzten Beiden noch keine gezeitete Runde gedreht hatten.
Fünf Minuten später liessen die Bedingungen wieder den Gebrauch von Slicks zu und Hamilton nutzte die Chance, nach 21 Runden auf den weichen Reifen neue Mediums aufziehen zu lassen. Damit kam er bis auf drei Zehntel an seine frühere Bestmarke heran, die sich bis zum Schluss hielt. Mehr Mühe bekundete Leclerc, der auf frischen weichen Reifen einen schlechten Auftritt im dritten Sektor hinlegte und schimpfte: «Das Auto fühlt sich nicht grossartig an.»
Vettel, der mit einer anderen Aero-Konfiguration unterwegs war, hatte mehr Glück, er arbeitete sich bis auf 0,166 sec an die Bestzeit von Hamilton heran und damit an Verstappen vorbei. Für Unterhaltung sorgte auch Racing-Point-Routinier Sergio Pérez, der an der gleichen Stelle wie sein Teamkollege zuvor einen halben Dreher hinlegte. Der Mexikaner und sein Teamkollege unterhielten die Zuschauer auch mit dicken Verbremsern in der ersten Kurve. Und für den 29-Jährigen aus Guadalajara kam es noch dicker: Bei einem Dreher ruinierte er sich den gesamten Reifensatz.
Kurz vor dem Ende gab es schlechte Neuigkeiten für die McLaren- und Renault-Fans, denn auch in Carlos Sainz’ Renner musste die Antriebseinheit ausgetauscht werden, weil ein problem mit dem Wasserdruck eine Weiterfahrt unmöglich machte. «Das ist schon wieder ein Problem mit einem Renault-Motor, jetzt müssen sie ihm den Motor fürs Rennen einbauen», kommentierte der frühere GP-Pilot und heutige «Sky Sports F1»-Experte Karun Chandhok trocken.
An der Spitze der Zeitenliste änderte sich nichts mehr, Hamilton durfte sich mit 1:17,233 min über die FP1-Bestzeit vor Verstappen (+0,165 sec) und Vetttel (+0,166 sec) freuen. Gasly, Magnussen, Leclerc, Hülkenberg, Norris, Sainz und Räikkönen komplettierten die Zeitenliste. Ricciardo, Grosjean, Kvyat, Albon, Pérez, Giovinazzi, Russell, Stroll, Kubica und Bottas folgten auf den weiteren Rängen.