Renault und McLaren: Neue Motoren, Strafen kommen
Nico Hülkenberg, Daniel Ricciardo, Carlos Sainz und Lando Norris müssen sich alle auf eine Strafe gefasst machen. Renault-Teamchef Cyril Abiteboul sagt: «Wir wissen jetzt schon, dass wir nach der Sommerpause Strafversetzungen einstecken werden. Das bahnte sich schon zu Beginn der Saison an, als Carlos Sainz beispielsweise einen Schaden an der MGU-K hatte, der zu einem Feuer und dem Verlust seines ganzen Motors führte. Damit fiel der Spanier aus dem Einsatzrhythmus.»
Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:
– V6-Verbrennungsmotor
– Turbolader
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik.
Erlaubt sind seit Anfang 2018: Drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H, drei Turbolader, aber nur zwei MGU-K, zwei Batterien und zwei Kontroll-Einheiten.
Abiteboul weiter: «Die Strafen kommen, wenn wir die letzte Ausbaustufe dieses Triebwerks auf die Bahn bringen, Motorversion C. Ich will noch nicht bestätigen, wann genau diese Antriebseinheit eingeführt wird, aber für das Plus an Motorleistung müssen wir die Strafen verdauen.»
Anvisiert ist der Einsatz aufs GP-Wochenende von Belgien (ab Freitag, 30. August) oder von Italien (eine Woche später).
Die übliche Vorgehensweise besteht darin, dass ein Fahrer von Renault und von McLaren den frischen Motor für Belgien erhält, wo Überholen einfach ist, der andere Pilot dann für Monza. Was unbedingt verhindert werden soll: Eine Strafversetzung in Singapur, wo es fast nicht möglich ist, sich durchs Feld zu tanken.
Abiteboul: «Ich kann den Termin nicht bestätigen, weil die Motoren noch im Bau sind. Aber dann sollten wir ohne weitere Strafen über die Saison kommen. Derzeit besitzen unsere Fahrer verschiedene Aggregate der Spezifikation A und B. Wir setzen sie gemäss Pisten-Layout und Umgebungstemperaturen ein.»
Obschon Daniel Ricciardo in Hockenheim mit rauchendem Motor ausrollte, kann sein Motor weiter eingesetzt werden. Cyril Abiteboul: «Es handelte sich um einen Riss im Auspuff, das führte zu einem Hydraulikleck, daher der viele Rauch. Das hatte mit dem Motor an sich nichts zu tun.»