Hockenheim-Sieg: Fernando Alonso von Honda verhöhnt?
Das war bärenstark: Zweiter Saisonsieg für Honda beim Grossen Preis von Deutschland, wie zuvor auf dem Red Bull Ring triumphierte Max Verstappen im Auto von Red Bull Racing. Erstmals seit 1988 haben wir zwei Fahrer von verschiedenen, Honda-betriebenen Rennwagen auf dem Podest (in Hockenheim Verstappen mit Red Bull Racing und Daniil Kvyat mit Toro Rosso als Dritter; 1988 in Australien waren es Alain Prost und Ayrton Senna mit den McLaren-Honda vor Nelson Piquet im Lotus-Honda).
Nach dem Grand Prix erzeugte ein Tweet von Honda Racing F1 einen Wirbel. Die Japaner posteten kurz nach der Siegesfahrt von Max Verstappen: «Er hat es wieder getan! Das sind GP2-Siege 2019.»
Da gingen bei einigen Fans die Brauen hoch: GP2 und Honda, war da nicht was? Genau, ausgerechnet der Japan-GP auf der Honda-Strecke Suzuka verlief 2015 für Superstar Fernando Alonso so jämmerlich, dass der damalige McLaren-Honda-Fahrer am Funk zeterte: «Das ist ein GP2-Motor! GP2-Motor! Arrrgh!» Und kurz darauf: «Das ist einfach nur peinlich.»
Peinlich war es auch für den versammelten Honda-Vorstand, so in aller Öffentlichkeit gedemütigt zu werden. Fahrerlager-Experten vermuteten sogar, der Spanier wolle einen Rausschmiss provozieren.
Auch nach dem Rennen nahm Alonso kein Blatt vor den Mund: «Ich bin zwar nie GP2 gefahren, aber so muss sich das anfühlen! Du fährst wie in einer anderen Kategorie, das macht überhaupt keinen Spass. Wenn man auf den Geraden links und rechts überholt wird, dann ist das unglaublich frustrierend. Auch wenn man die anderen in den Kurven sieht, wie Gegner Fehler machen und trotzdem an einem vorbeikommen, nicht einmal auf der Bremse, sondern auf der Geraden.»
Gilt für Honda nach dem Hockenheim-Tweet vier Jahre danach also: Rache ist süss? Oder: Wer zuletzt lacht, lacht am besten? Nein, die Japaner schickten gleich einen zweiten Tweet hinterher: «2 GP. Autokorrektur-Programm ...»
Alles nur ein Versehen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.