Formel-1-Sportchef Ross Brawn: «Das muss sich ändern»
Auf der Jagd nach dem Ungarn-GP-Sieg haben Mercedes-Star Lewis Hamilton und Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen alles aus ihren Autos geholt. Das führte dazu, dass die Kluft zwischen den drei Top-Teams (Mercedes-Benz, Red Bull Racing-Honda, Ferrari) sowie den Mittelfeldrennställen schmerzlich deutlich geworden ist.
Formel-1-Sportchef Ross Brawn: «McLaren hat die Position als vierte Kraft im GP-Sport gefestigt, aber beide Fahrer sind von den Top-Teams überrundet worden. Vier Fahrer aus vier verschiedenen Rennställen wurden sogar zwei Mal überrunde, ein Pilot drei Mal.»
Der Engländer weiter: «Ich weiss, ich habe es schon mehrfach festgehalten, aber wir haben es in Ungarn einmal mehr demonstriert bekommen – der Abstand zwischen den besten drei Teams und den anderen sieben ist viel zu gross. Das muss sich ändern. Das ist eines meiner grossen Ziele bei der Arbeit für das Reglement 2021.»
«Ich weiss, das ist ein ehrgeiziges Ziel, und mir ist auch klar, dass wir das vermutlich nicht über Nacht schaffen werden. Ich habe auch keinen Zauberstab. Aber wir glauben, dass wir dieses Ziel erreichen können, indem wir es auf drei verschiedenen Ebenen angehen – technische Regeln, sportliche Regeln, finanzielle Vorgaben.»
Den Formel-1-Sport selber sieht der frühere Wegbegleiter von Michael Schumacher bei Benetton, Ferrari und Mercedes auf gutem Weg: «Ich sehe eine Formel 1, die vor Gesundheit strotzt. Ohne Mercedes auf den Schlips treten zu wollen – natürlich möchten die Fans mehr Abwechslung an der Spitze erleben. Aber von den vergangenen zwölf WM-Läufen war die Hälfte hart umkämpft, mit völlig offenem Ausgang.»
«Letztlich bin ich ja auch ein Fan, und ich kann es nicht erwarten zu sehen, wie das nach der Sommerpause in Spa-Francorchamps und Monza weitergeht; zwei Strecken, die vor Historie triefen und die gewiss zwei aufregende Grands Prix begünstigen.»