MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Toto Wolff: «Max Verstappen ist eine Gefahr»

Von Mathias Brunner
​Im ersten Saisondrittel schien Lewis Hamilton locker zum Titel zu fahren. Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Ungarn warnt: «In dieser Form sind Max Verstappen und Red Bull Racing-Honda eine echte Gefahr.»

Im Frühsommer schien alles für Lewis Hamilton und Mercedes-Benz zu laufen: Der Engländer gewann vier Rennen in Folge (Spanien, Monaco, Kanada und Frankreich), viele Fans waren der Überzeugung – das Titelrennen 2019 ist so gut wie gelaufen. Aber Red Bull Racing und Honda machen stetig Fortschritte, und nun zahlt es sich aus, wie Max Verstappen ständig ein Spitzenergebnis nach dem anderen einfährt.

Max Verstappen hat aus den vergangenen drei WM-Läufen in Österreich, England und Deutschland 60 Punkte geholt – mit Siegen auf dem Red Bull Ring und den Hockenheimring, in Silverstone rettete er nach dem Rammstoss von Sebastian Vettel noch einen fünften Platz. Damit konnte der Niederländer die bemerkenswerte Serie am Laufen halten: Seit dem Grand Prix von Belgien 2018 ist der Red Bull Racing-Fahrer stets unter den Top-5 ins Ziel gekommen.

Keiner konnte Verstappen in den letzten drei Rennen das Wasser reichen: Weltmeister Lewis Hamilton kommt auf 37 Punkte, Valtteri Bottas und Charles Leclerc haben je 33 Zähler eingefahren, Sebastian Vettel eroberte 30 Punkte.

Ergebnis: Vor dem Grossen Preis von Ungarn liegt Lewis Hamilton zwar noch immer komfortabel in Führung (225 Punkte), aber schon Valtteri Bottas (184 Zähler) ist in Reichweite des starken Verstappen (162).

Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Hungaroring: «Ja, in dieser Form ist Max Verstappen eine echte Gefahr. Es sind noch zehn Rennen zu fahren, das sind 260 Punkte, die ein Pilot gewinnen kann. Unser Vorsprung beträgt 63 Punkte. Also gebietet die Mathematik, dass wir Verstappen und Red Bull Racing-Honda sehr ernst nehmen müssen. So ernst, wie wir auch Ferrari nehmen. Wir können es uns nicht leisten, den Fuss vom Gaspedal zu nehmen.»

Valtteri Bottas ist ebenfalls aufgefallen: «Red Bull Racing hat sich in den vergangenen Wochen am meisten verbessert. Und Ferrari steht auch nicht still. Wir müssen demnach noch härter arbeiten.»

Toto Wolff: «Wir hatten einen schönen Lauf, aber es ist offensichtlich, dass die Anderen Boden gutmachen. Es ist einfacher aufzuholen, als an der Spitze den Massstab zu setzen.»

Natürlich hat die Pistencharakteristik des Hungarorings Max Verstappen geholfen, seine erste Formel-1-Pole zu erobern. Noch ist Honda in Sachen roher Motorleistung nicht ganz auf dem Niveau von Ferrari und Mercedes-Benz. Aber die Japaner werden nach der Sommerpause nachlegen: Es ist nicht entschieden, ob die letzte Ausbaustufe des japanischen 1,6-Liter-V6-Turbomotors in Spa-Francorchamps oder in Monza auf die Bahn kommen wird. Damit jedoch will Honda die Lücke zu den kraftvollsten beiden Formel-1-Triebwerken schliessen.

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