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Ferrari: Wieso Vettel und Leclerc gute Chancen haben

Von Mathias Brunner
Die Ferrari von Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Die Ferrari von Charles Leclerc und Sebastian Vettel

​Sebastian Vettel sagt: «Ferrari befindet sich im Aufwärtstrend, den wollen wir in Ungarn fortsetzen.» Aber wieso ist der Ferrari des Heppenheimers und von Charles Leclerc konkurrenzfähiger geworden?

Charles Leclerc hatte gute Chancen, den Grossen Preis von Österreich zu gewinnen. Sebastian Vettel war im zweiten Teil des Grossen Preises von Deutschland der schnellste Mann auf der Bahn. Im ersten wie im dritten Training auf dem Hungaroring lagen die Spitzenpiloten von Mercedes, Red Bull Racing-Honda und Ferrari ganz dicht beisammen, Lewis Hamilton, Max Verstappen und Sebastian Vettel. Der vierfache Weltmeister Vettel hat gesagt: «Ich sehe uns in einem Aufwärtstrend, den wollen wir in Ungarn fortsetzen.»

Aber wieso ist Ferrari an den vergangenen Rennwochenenden stärker geworden? Es gibt dafür vier Gründe. Ein Team lernt im Laufe eines Jahres seinen Wagen immer besser kennen. Techniker und Fahrer verstehen das Zusammenspiel zwischen Chassis und Reifen besser. Dabei lernen die Fachkräfte aber je nach Rennstall unterschiedlich viel. Es gibt Teams, die zu einem früheren Zeitpunkt der WM aus ihrem Wagen mehr herausholen, dann flacht die Kurve ab. Andere entschlüsseln die Feinheiten ihres Renners später, machen dadurch aber grössere Fortschritte. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto gibt zu: «Wir haben bei der Abstimmung des Modells SF90 dazugelernt.»

Die Weiterentwicklung bei Ferrari lief immer auf Hochtouren, «aber einige Teile haben besser funktioniert, andere nicht», wie Vettel offen zugegeben hat. Die jüngsten Optimierungen waren ein Erfolg.

Binotto hat das immer als Märchen vom Tisch gefegt, aber aus dem Dunstkreis Maranello hiess es: Die Datenübereinstimmung von Flussdynamikberechnung, Windkanal sowie Test- und Rennbetrieb sei verbessert worden.

Ferrari hat für die Saison 2019 einen hervorragenden Motor gebaut. Entsprechende Messungen an der Rennstrecke haben mehrfach bewiesen, dass es den roten Rennern wahrlich nicht an Power mangelt. Wohl aber an Abtrieb. Ferrari hatte zu Beginn des Jahres zu viel Gewicht gelegt auf Motorleistung und Windschlüpfigkeit. Das erzeugte auf den Geraden einen Vorteil, in mittelschnellen und langsamen Kurven aber einen Nachteil.

Der Teamchef am Hungaroring: «Wir haben mehr Abtrieb gefunden, aber wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen. Für jene Downforce-Werte, welche wir anstreben, braucht es noch mehr Arbeit. Dies hier ist eine Rennstrecke, auf welcher Abtrieb wichtiger ist als auf anderen Kursen, das ist für uns ein guter Gradmesser. Wir werden erfahren, wo wir wirklich stehen.»

Am Hungaroring setzt Ferrari verbesserte seitliche Luftleit-Elemente ein. Binotto: «Das krempelt den Wagen nicht um, aber es ist Zeichen unserer unermüdlichen Anstrengungen, das Auto schneller zu machen. Wann immer uns ein neues Teil vielversprechend vorkommt, packen wir es an den Wagen.»

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