Fernando Alonso im Ferrari: Binotto beendet Träume
Mattia Binotto setzt 2020 auf die gleichen Fahrer
Es gibt Gerüchte, die kehren immer wieder zurück, egal wie hanebüchen sie sind. So kursiert in Spanien alle paar Wochen die Geschichte, wonach der zweifache Weltmeister Fernando Alonso in die Formel 1 zurückkehren werde. Der 32fache GP-Sieger wird in einen Red Bull Racing-Renner geschrieben. Oder in einen Ferrari. Mit der angeblichen Erklärung, dass Vettel ohnehin aufhören werde und der Posten von Gasly bei RBR wackle.
Das moderne Ferrari hat mit dem Ferrari zu Zeiten von Fernando Alonso nichts mehr zu tun. Am Ruder der Italiener steht Mattia Binotto, ein kühler Kopf mit reichem Fachwissen, kein Volkswirtschaftslehrer wie Marco Mattiacci, kein Marketing-Spezialist wie Maurizio Arrivabene, sondern ein Techniker. Der in Lausanne geborene Binotto hat eine klare Rollenteilung im Kopf, wie er einer Gruppe spanischer Journalistenkollegen erklärt hat. «Wann hat Ferrari gewonnen? Mit Michael Schumacher und Eddie Irvine, mit Michael und Rubens Barrichello, mit Kimi Räikkönen und Felipe Massa, mit einem ersten Fahrer und einem zweiten Fahrer.»
Binotto hat mehrfach betont, dass der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel der Mann der Gegenwart sei für Ferrari und notfalls Vorfahrtsrecht erhalte. Der Heppenheimer ist mit Rang 2 in Hockenheim den Kritikern davongefahren, in der WM hat er den in Deutschland punktelosen Leclerc ein wenig distanziert – es steht Vettel mit 141 Punkten (WM-Vierter) vor Leclerc mit 120 (WM-Fünfter). Binotto sagt aber auch: «Wir sehen Charles als unseren Team-Leader der Zukunft.»
Und was ist mit Alonso? Binotto hat festgehalten: «Wir haben für die kommende Saison zwei Fahrer unter Vertrag. Wir haben ein starkes Piloten-Duo, und ich sehe keinen Grund, an unserer Aufstellung etwas zu ändern.»
Alonso selber hat erklärt, er würde nur dann in die Formel 1 zurückkommen, wenn sich die Chance bieten würde, ein Siegerauto zu fahren. Ein solches Fahrzeug können derzeit nur Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing-Honda bieten. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird Alonso in keinem dieser Wagen sitzen.
Die Alonso-Gerüchteverbreiter lassen sich nicht mal von den Worten ihres Idols beirren. Fernando Mitte Juli: «Was mir die Formel 1 in den vergangenen Jahren offerieren konnte, das war einfach nicht attraktiv genug. Der Grand-Prix-Sport war für mich eine aussergewöhnliche Bühne, aber heute finde ich in der Formel 1 nicht mehr jene Herausforderungen, die anderswo auf mich warten.»
Aber das nächste Gerücht um Fernando Alonso und die Formel 1 kommt bestimmt.