Mick Schumacher (Ferrari): «Das muss die Zeit zeigen»
Mick Schumacher
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Mick Schumacher an den Start eines Grand Prix rollt. Aber das Management des 20jährigen Deutschen geht klug vor: Nichts überstürzen, einen Schritt nach dem anderen gehen, nicht rennen, bevor das Laufen erlernt ist. Das hat in der Formel 3 wunderbar funktioniert – nach einen Lehrjahr 2017 mit mässigen Ergebnissen zündete Mick ab Saisonmitte 2018 den inneren Turbo und fuhr unwiderstehlich zum Europameistertitel.
In der Formel 2 sind zwei Jahre geplant: Wir stecken mitten im Lehrjahr, und Mick selber gibt zu – im ersten Teil der Saison ist Vieles nicht rund gelaufen. GP-Sieger Johnny Herbert: «Wie in der Formel 1 ist auch in der Formel 2 das Reifen-Management ein dominantes Thema. Zu Beginn der Saison lag Mick beispielsweise beim Rennen von Bahrain in aussichtsreicher Position, hat jedoch seinen Walzen zu viel zugemutet und wurde zum Schluss des Rennens gnadenlos nach hinten durchgereicht, am Ende war er Siebter. In Ungarn hat er das viel cleverer gemacht, und so ist sein Sieg im Sprintrennen zustandegekommen. Das zeigt mit, wie Mick dazulernt.»
Nach vier Punktefahrten in den vergangenen fünf Formel-2-Rennen, samt seines tollen Sieges auf dem Hungaroring, ist der junge Schumacher auf den elften Tabellenrang vorgerückt. Um den Titel wird er kein Wort mehr mitreden, aber er ist im eigenen Fahrplan auf Kurs. 2020 will er regelmässig Podestplätze einfahren und sich ins Meistertitelrennen einschalten. 2021 dann könnte er in die Formel 2 hochrücken, der Weg zu Alfa Romeo-Sauber liegt nahe.
Mick lässt sich nicht unter Druck setzen, wie er am Hungaroring betont hat. «Klar ist es eine feine Sache, den ersten Formel-2-Sieg einzufahren. Aber ich muss noch viel an mir arbeiten. Wann ich für die Formel 1 bereit bin, das muss die Zeit zeigen. Mir ist wichtig: Ich will so viel lernen, dass ich mich beim Schritt in den GP-Sport wohlfühle.»
«Ich bin sehr offen in die Formel-2-Saison gegangen, mit dem Ziel, möglichst viel zu lernen; ohne dies aber an einem bestimmten Platz festzumachen. Das Auto und die Reifen sind schon komplett anders als in der Formel 3, es galt, sich daran zu gewöhnen. Aber ich glaube, inzwischen machen wir das nicht übel. Nun geht es nach Spa-Francorchamps, auf einen Kurs, der mir liegt. Hoffentlich können wir den Schwung von Ungarn mitnehmen.»