Toto Wolff zu Sebastian Vettel: «Das wäre ein Fehler»
Sebastian Vettel und Toto Wolff
Spa-Francorchamps und Monza galten als jene zwei Strecken in diesem Formel-1-Sommer, wo Ferrari besonders glänzen wollte. Tatsächlich gewannen die Italiener beide Rennen, aber der Sieger hiess beide Male Charles Leclerc – die Sieglosigkeit von Sebastian Vettel geht weiter, sie dauert nun schon mehr als ein Jahr, seit Belgien 2018.
In Deutschland war Vettel von weit hinten sensationell zum zweiten Platz gefahren, in Ungarn reichte es zu Rang 3, aber in Spa-Francorchamps und Monza stand ihm der 21jährige Leclerc vor der Sonne. Schlimmer noch: Vettel wurde in der Quali vom Monegassen im Stich gelassen, im Rennen drehte sich der Deutsche und wurde nur Dreizehnter.
Die italienische Presse ist gnadenlos: «Leclerc schickt Vettel in Rente» war noch einer der netten Kommentare. Viele Fans sind der Meinung: Charles Leclerc ist nicht nur die Zukunft von Ferrari, er ist bereits die Gegenwart, und die Zeit Vettels bei Ferrari laufe ab.
Im WM-Zwischenklassement hat Leclerc den vierfachen Weltmeister hinter sich gelassen, zum zweiten Mal in dieser Saison, denn schon nach dem Bahrain-GP lag der aufstrebende Leclerc vor dem vermeintlichen Team-Leader.
Hartnäckig hält sich im Fahrerlager: Vettel werde sich das nicht mehr lange ansehen. Sebastian hat Rücktrittgerüchte entweder weggelächelt oder sich darüber lustig gemacht. Aus seinem Umfeld dringt durch: Seine Mission ist der WM-Titel mit Ferrari, davon will er sich nicht abbringen lassen, auch wenn die letzten Jahre nicht nach Wunsch verlaufen sind und auch trotz Charles Leclerc.
Einer, der fest an den Heppenheimer glaubt, ist Mercedes-Teamchef Toto Wolff. In seiner GP-Nachbesprechung von Monza meinte der Wiener: «Es wäre ein Fehler, Vettel abzuschreiben – denn wir sprechen hier von einem vierfachen Weltmeister, und der Unterschied zwischen den guten und den herausragenden Fahrern besteht darin, dass sich die ganz Grossen wieder aufrappeln, wenn etwas nicht gut gelaufen ist. Zugegeben, er hat derzeit einen schlechten Lauf, nun wird es darum gehen, sich wieder dort zu einzureihen, wo er hingehört. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass er das kann.»