MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Flaggen-Comeback: Kritik an Rennleiter Michael Masi

Von Rob La Salle
F1-Rennleiter Michael Masi

F1-Rennleiter Michael Masi

Die schwarz-weisse Flagge feiert in der Formel 1 ein Comeback – um härteres Racing zu ermöglichen, wie Formel-1-Rennleiter Michael Masi erklärt. Doch damit sind nicht alle Fahrerlager-Experten glücklich.

Der Italien-GP-Sieg von Ferrari-Talent Charles Leclerc wurde von den zahlreich erschienenen Tifosi im königlichen Park von Monza frenetisch bejubelt, im Fahrerlager am Highspeed-Kurs wurden jedoch schnell einige kritische Stimmen laut. Denn der 21-jährige Monegasse mit der Unschuldsmiene kämpfte im Spitzenduell gegen WM-Leader Lewis Hamilton mit allen Mitteln – und wurde dafür auch mit der schwarz-weiss, diagonal getrennten Flagge bedacht.

Diese wird als Verwarnung für unsportliches Verhalten eingesetzt und feiert seit dem Belgien-GP – dort war es Toro Rosso-Rückkehrer Pierre Gasly, der sie gezeigt bekam – ein Comeback in der Königsklasse. Dies, um den GP-Piloten härteres Racing zu erlauben und die Grenzen aufzuzeigen, wie Formel-1-Renndirektor Michael Masi erklärte. Doch dafür erntet der Australier viel Kritik.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff gab etwa zu bedenken: «Wir haben in den vergangenen Jahren erlebt, wie die jungen Fahrer aggressiver fahren. Wenn da einer nicht vom Gas geht, landen beide in einer Mauer. In Italien hat jener Fahrer nachgegeben, für den es um den WM-Titel geht. Ich bin gespannt, ob es eine Strafe gegeben hätte, wenn Lewis einen Frontflügel verloren hätte oder beide Autos neben der Bahn gelandet wären.»

Auch der frühere GP-Pilot und heutige BBC-Experte Jolyon Palmer erklärt in seiner Kolumne: «Es war sehr unangenehm, Masi dabei zuzuschauen, wie er das Ganze nach dem Rennen zu erklären versuchte. Er meinte, die Flagge werde als neues Mittel auf Wunsch der Teams und Fahrer wieder genutzt. Aber wozu führt das?»

«Es bedeutet doch, dass jeder Fahrer sich im Rennen ein straffreies Vergehen leisten darf. Zu welchem Racing führt das denn?», fragt der Brite entsetzt. «Max Verstappen kam in Österreich mit einem zweifelhaften Manöver und dem Sieg davon. Damit wurde ein Präzedenzfall fürs Abdrängen eines Angreifers auf der Aussenseite am Kurvenausgang geschaffen. Dennoch lässt sich dieses Manöver noch besser erklären als jenes von Leclerc.»

«Denn der Ferrari-Pilot bekam nur eine Warnung, und damit wurde offenbar bestätigt, dass es auch in Ordnung ist, einen Angreifer auf der Aussenseite auch vor der Kurve von der Piste zu drücken. Damit dürften die Tage der Überholmanöver in Kurven auf der Aussenseite gezählt sein. Dann kommt nur noch vorbei, wer schon vor der Kurve klar vorne liegt», stellt Palmer klar.

«Ausserdem meinte Masi, dass es bei Max Verstappens letztjährigem Manöver an Valtteri Bottas zu einer Berührung kam, weshalb der Niederländer im Gegensatz zu Leclerc bestraft worden war. Auf den ersten Blick scheint das einleuchtend. Doch im Grunde gab es bei Hamilton und Leclerc keine Berührung, weil der Mercedes-Pilot besser reagierte als sein Teamkollege vor einem Jahr», führt der 28-Jährige aus.

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