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Alain Prost: Ausgezeichnete Senna-Doku ein «Fake»

Von Otto Zuber
 F1-Legende Alain Prost

F1-Legende Alain Prost

Der Doku-Streifen «Senna» von Regisseur Asif Kapadia kam bei den meisten Fans und Kritikern kam gut an. Doch Sennas früherer Rivale Alain Prost ärgert sich auch 10 Jahre nach der Veröffentlichung darüber.

Für viele ist er der grösste Rennfahrer aller Zeiten: Der dreifache Weltmeister Ayrton Senna war nicht nur ein begnadetes Talent auf der Piste, mit seiner einzigartigen Persönlichkeit und viel Charisma vermochte der Brasilianer auch ausserhalb des Cockpits zu begeistern. Für Alain Prost war Senna lange der Erzrivale, den es zu schlagen galt, bis sich sechs Monate vor dem tragischen Unfalltod des Ausnahmekönners eine Freundschaft zwischen den beiden früheren Gegnern entwickelte.

In der Dokumentation «Senna» von Regisseur Asif Kapadia kommt Letzteres zu kurz, ist sich Prost sicher. Deshalb wettert der vierfache Champion auch zehn Jahre nach dessen Premiere über den mehrfach preisgekrönten Streifen, der viele Zuschauer und Kritiker begeisterte. Bei einem Auftritt an der «Confidences»-Konferenz in Paris bekräftigte der Franzose, was er zuvor schon mehrmals betont hatte. «Ich lehne diesen Film ab», zitiert ihn der Kollege von Le Parisien.

«Sie hätten wirklich eine grossartige Geschichte erzählen konnte, denn da gab es einerseits das, was passierte, als wir noch gegeneinander fuhren, und andererseits die Geschehnisse nach meinem Formel-1-Abschied», fügte Prost an. «Wenn ich sehe, dass Ayrtons letzte Botschaft ‚Ich vermisse dich, Alain‘ im Film als Fake dargestellt wird, dann muss ich sagen, dass ich denke, dass der Film ein Fake ist.»

«Das ist sehr schade, denn in der Geschichte des Sports gibt es nicht viele solche Geschichten, die nicht die Story eines Wettkampfs, sondern die Geschichte zweiter Menschen erzählen», erklärte der 51-fache GP-Sieger, der in den letzten Monaten immer wieder mit Senna in Kontakt stand: «Ayrton rief mich mindestens ein- bis zweimal pro Woche an, manchmal einfach so, manchmal wollte er einen Rat von mir. Das war in den letzten sechs Monaten vor der Imola-Tragödie. Wir wurde Freunde und standen uns nahe. Das hätte ich mir zuvor nie vorstellen können und es bleibt eine unglaubliche Erinnerung für mich.»

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