MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Fernando Alonso: 300.000 Masken, 4000 Schutzanzüge

Von Mathias Brunner
​Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso versucht, seinen von der Coronakrise tief erschütterten spanischen Landsleuten zu helfen: mit 300.000 Atemmasken und 4000 Schutzanzügen.

Mehr als 10.000 Covid-19-Tote werden inzwischen in Spanien beweint, in den letzten 24 Stunden sind 6000 weitere Spanier positiv auf den Virus SARS-CoV-2 getestet worden. Die Lage wird immer dramatischer, die Intensivstationen sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Material und an Hilfskräften.

Der in Spanien lebende Ex-GP-Pilot Marc Surer hatte angeprangert: «Das alles fing bei uns in Madrid an. Die Spanier sind ein Ausgehvolk. Die Regierung hatte mit Massnahmen zu lange gewartet. Ministerpräsident Pedro Sánchez ist keine besonders starke Führungspersönlichkeit. Und er hat einen grossen Fehler gemacht: Er hat angekündigt, dass eine Ausgangssperre kommen würde. Was geschah? Die Madrilenen sind alle in ihre Ferienhäuser gefahren, auch hier in meine Region, um das nochmals richtig zu geniessen, und haben dabei den Virus ins ganze Land geschleppt. Und sie haben so nebenbei unsere ganzen Supermärkte leergekauft.»

«Das grösste Problem der Krankenhäuser: Hier ist viel Personal selber krank geworden. Man hat einfach zu spät reagiert. Die Tochter eines Freundes von mir ist Krankenschwester, die ist ebenfalls an Covid-19 erkrankt, inzwischen aber wieder gesund und am Arbeiten. Generell wurde diese Pandemie zu lasch genommen.»

Der in Kolumbien geborene, in Madrid lebende Formel-1-Journalist Diego Mejia bestätigt: «Die Anzahl der Todesopfer ist erschreckend. Was ich aber am schlimmsten finde: Die extreme Ansteckungsrate unter dem medizinischen Fachpersonal. Nicht nur, dass Menschen teils schwerkrank werden und sterben, sie fehlen auch bei der Pflege ihrer Mitmenschen. Die Krise wurde intensiviert, weil versäumt worden war, rechtzeitig genügend medizinisches Material zu beschaffen. Das hätte alles in die Wege geleitet werden können, bevor uns der Boden unter den Füssen weggerissen wurde.»

«Ich bin überzeugt, dass zu langsam gehandelt worden ist. Aber ich habe leicht reden, ich muss ja nicht die Schäden verantworten, wenn die Wirtschaft fast zum Stillstand kommt. Die Intensivstationen baumeln am Rande des Kollapses. Die Situation ist wirklich dramatisch. Wir bräuchten von allem mehr – mehr Fachkräfte, mehr Intensivpflegestationen, vor allem in den Ballungszentren Madrid und Barcelona.»

Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso konnte nicht länger zusehen: Der 38jährige Asturier hat über das Hilfswerk Unicef 4000 Schutzanzüge und 300.000 Atemmasken gespendet. Der 32fache GP-Sieger hat dazu das Wort ans hart geprüfte medizinische Fachpersonal gerichtet: «Danke für die unermüdliche Arbeit, die ihr in diesen schweren Zeiten leistet.» Und er bittet seine Anhänger: «Mit der spanischen Unicef haben wir dringend notwendiges Material gekauft. Ich ermutige euch alles, ebenfalls aktiv zu werden – jede Hilfe zählt, auch wenn sie klein ist.»

Unicef bedankte sich bei Alonso: «Du hilfst uns dabei, jene zu beschützen, die uns beschützen. Danke, dass du den Menschen in Not zur Seite eilst. Deine Solidarität und dein Einfühlungsvermögen berühren uns tief.»

Seit 2005 ist Fernando Alonso spanischer Unicef-Botschaft und engagiert sich für verschiedene Hilfsprojekte, vor allem in Entwicklungsländern.

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