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April, April: Die drolligsten Scherze im Motorsport

Von Mathias Brunner
​Seine Mitmenschen am 1. April augenzwinkernd aufs Glatteis führen, seit Jahren machen da auch die Motorsportler fleissig mit. Wir erinnern an einige der entzückendsten Scherze aus den letzten Jahren.

In Frankreich nennen sie es den «poisson d'avril», also den Aprilfisch, auch in Italien ist es der «pesce d’aprile»; in Grossbritannien und in den USA ist es hingegen der April Fools’ Day, wenn jemand mit einem tüchtigen Scherz zum Narren gehalten ist.

Wie der Aprilscherz entstand, darüber streiten sich die Historiker. Es gilt jedoch als sicher, dass es schon in der Antike Tage gab, welche die Menschen mit Unglück verbanden (der Klassiker ist bis heute Freitag, der 13.), und dazu gehörte auch der 1. April. Jemanden durch erfundene oder verfälschte (meist spektakuläre oder grenzwertig glaubwürdige) Geschichten, Erzählungen oder Informationen hereinzulegen, das ist heute vor allem in Europa und Nordamerika üblich, im asiatischen Raum beispielsweise ist das komplett unbekannt.

Jemanden in den April zu schicken, gelangte übrigens mit europäischen Auswanderern nach Nordamerika. Erst im 19. Jahrhundert entstand dann der Begriff Aprilscherz, zuvor kannte man lediglich den Aprilnarren (so wie es im englischsprachigen Raum noch verwendet wird).

Aufs Glatteis geführt wurden wir heute beispielsweise von GrandPrix247: Sie verkündeten stolz, dass die beiden früheren Rennstallbesitzer Ron Dennis und Eddie Jordan das Formel-1-Comeback von Porsche leiten. Aber ja doch.

Hübsch auch die Meldung, Disney sei der neue Besitzer der Formel 1. Und in Florida werde eine Grand-Prix-Rennstrecke gebaut.

Auch in den letzten Jahren haben wir über den Einfallsreichtum der Motorsportgemeinde gestaunt. Unvergessen eine Aktion des BRDC (British Racing Drivers’ Club). In einem Video erklärten uns Ex-GP-Pilot David Coulthard und Tourenwagenstar Jason Plato ohne mit der Wimper zu zucken: In Silverstone werde künftig gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Der damalige Williams-Techniker Rob Smedley erklärte, dass dazu neue Aero-Teile angefertigt würden.

Köstlich auch Renault 2017 mit den ersten Skizzen des so genannten Hayonara, eines strassentauglichen Formel-1-Renners. Wir sind überzeugt: An Käufern hätte es nicht gemangelt.

Ein wenig kühn die damalige Behauptung, der Motorsport-Weltrat der FIA habe beschlossen, dass Rennfahrer verboten würden. Sie kosteten die Teams nur unnötig Geld und würden ständig Kontroversen auslösen. Schon bald würden Puppen in den Autos sitzen. Zum Glück nicht.

Genial fanden wir 2016 eine Twitter-Meldung der englischen Kaffeerösterei «The Roastery», wonach der Rennwagen von Force India (heute Racing Point, ab 2021 Aston Martin) der erste GP-Renner werde, der mit Kaffee betrieben werde. Würde sicher lecker riechen!

Nett auch die Idee der Berliner Zeitung, wonach künftig nicht nur die Formel E in die deutsche Hauptstadt komme, sondern auch die Formel 1. Das Blatt zeigte sogar eine Skizze des angeblichen Kurses von knapp sechs Kilometern Länge.

Unser Mitarbeiter Joe Saward berichtete, die Motorrad- und Lastwagen-Rennlegende Steve Parrish plane eine Serie mit Linienbussen – wobei Städte und Gemeinden die Teams und Fahrer stellen würde. Auch Doppeldecker seien zugelassen.

2015 wurde den Fans dieser Bär aufgebunden: Red Bull habe Robin Räikkönen unter Vertrag genommen, den Sohn von Ferrari-Star Kimi Räikkönen und seiner Ehefrau Minttu. Der Sohn von Kimi und Minttu war damals drei Monate alt.

Uns gefiel auch, was McLaren verbreitete: Weil es bei vielen Rennen so heiss sei, habe man eine neue Bekleidung für die Rennmechaniker entworfen, welches sofortige Kühlung garantiere – einen feuerfesten Sarong! Während die Damen das knackige Erscheinungsbild vieler Mechaniker gewiss schätzen würden (siehe Zeichnung), gab schon der Name des Kleiderdesigners zu denken: Kim Ono (= Kimono), Leiter der Abteilung Bekleidung von McLaren. Kim Ono kündigte an, weitere Teile in Arbeit zu haben, etwa einen Kohlefaser-Sombrero für Mexiko.

2014 erhielten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo bei Red Bull Racing angeblich die Möglichkeit, vom Lenkrad aus zu twittern. Da hätte mindestens bei Vettel-Fans eine Augenbraue hochgehen müssen – der vierfache Formel-1-Champion ignoriert die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter: «Ich halte lieber persönlich Kontakt mit den Menschen.»

In England wurde damals berichtet, einige der Formel-1-Rennwagennasen hätten so obszöne Formen, dass die altehrwürdige BBC künftig die Bilder an den entsprechenden Stellen verpixeln müsse.

Julia, die Ehefrau von Alex Wurz, benutzte 2013 den 1. April, um auf die Gründung eines angeblich neuen Formel-1-Rennstalls aufmerksam zu machen – Dupont F1. In Wahrheit steht der fiktive Rennstall Dupont im Mittelpunkt eines Romans, den Julia über die Formel 1 verfasst hatte.

Welche Macht die neuen sozialen Netzwerke haben, zeigte sich sehr schnell: Der damalige Ferrari-Testfahrer Pedro de la Rosa, ein enger Freund der Familie Wurz, twitterte über Dupont. In wenigen Stunden guckten sich mehrere zehntausend Fans die eigens für Dupont F1 eingereichtete Webpage an. Einige User versuchten sogar, die Frontseite zu hacken, um auf verborgene Inhalte zu gelangen, und – das ist nun wirklich kein Scherz, Freunde! – einige echte Formel-1-Teamchefs baten ihr Personal, über Dupont diskret Erkundigungen einzuziehen ...

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