Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jacques Villeneuve: Kritik an Mercedes-Duo nach Imola

Von Otto Zuber
Lewis Hamilton blieb in Imola nicht fehlerfrei, hatte aber Glück im Unglück

Lewis Hamilton blieb in Imola nicht fehlerfrei, hatte aber Glück im Unglück

Der frühere GP-Pilot und Weltmeister von 1997, Jacques Villeneuve, nimmt auch bei der Imola-Rennanalyse kein Blatt vor den Mund und übt Kritik an Crashpilot Valtteri Bottas und WM-Leader Lewis Hamilton.

Am Ende konnte Lewis Hamilton erleichtert aufatmen: Der Polesetter von Imola hatte es trotz eines frühen Frontflügel-Schadens und eines Ausrutschers zur Rennmitte geschafft, mit dem zweiten Platz hinter Sieger Max Verstappen Schadensbegrenzung zu betreiben. Der siebenfache Weltmeister drehte auch die schnellste Rennrunde und schaffte es damit, in der WM-Tabelle vor seinem Kontrahenten aus dem Red Bull Racing Team zu bleiben.

«Ich bin auch nur ein Mensch, solche Fehler können vorkommen. Ich bin dankbar dafür, dass ich noch einmal ins Rennen eingreifen und eine Aufholjagd starten konnte, die mich bis auf den zweiten Platz zurückführte», gestand der Titelverteidiger nach getaner Arbeit. GP-Veteran Jacques Villeneuve kommentierte beim Kollegen von «F1-insider.com»: «Man konnte in Imola sehen, dass Lewis nicht mehr gewohnt ist, grosse Risiken einzugehen. Das muss er jetzt aber, weil er anders als in den vergangenen Jahren einen Gegner auf Augenhöhe hat, der auch noch für ein anderes Team fährt.»

Bereits das unliebsame Treffen mit dem späteren Rennsieger in der ersten Kurve, das Hamilton nicht nur mit dem Verlust der Führungsposition, sondern auch mit einem Teil seines Frontflügels bezahlte, weil er auf die Randseine ausweichen musste, sei ein Fehler des Mercedes-Stars gewesen, betonte der Weltmeister von 1997. «Lewis hätte schon in der ersten Kurve gegen Max zurückziehen müssen, weil er auf der Aussenbahn war. Er hielt aber dagegen und ruinierte so schon in der ersten Kurve sein Rennen.»

Noch deutlichere Kritik übte Villeneuve an Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas, der von George Russell abgeräumt wurde, als dieser vorbeiziehen wollte. Immerhin leistete er damit unfreiwillige Schützenhilfe bei Hamiltons Aufholjagd nach dem Ausrutscher zur Rennmitte, denn die anschliessende Zwangspause erlaubte es dem Team, den Frontflügel zu wechseln. Auch durfte sich Hamilton vor dem rollenden Start zurückrunden.

Die Crashpiloten Bottas und Russell waren sauer aufeinander und gaben sich gegenseitig die Schuld an der Kollision, Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff kritisierte daraufhin den Überholversuch des Williams-Piloten, der zum Fahrerkader der Sternmarke gehört. Darauf reagiert Villeneuve mit Unverständnis.

«Warum gibt er bei der Kollision mit Mercedes-Junior Russell dem jungen Briten die Schuld? Bottas wusste genau, dass sein potenzieller Nachfolger ihn gerade überholen will und riskierte mit seinem Zucken nach rechts einen schweren Unfall. Unter diesen schwierigen Streckenbedingungen darf er das nicht machen», lautet das Urteil des 50-Jährigen.

«Das zeigt aber, wie angespannt Bottas schon im zweiten Saisonrennen ist. Und das wird nicht besser werden. Denn er ist einfach zu langsam. Wäre er das nicht, hätte er gegen einen Williams seine Position gar nicht erst so überhart verteidigen müssen», sprach Villeneuve Klartext.

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

WM-Stand nach 2 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 44 Punkte
2. Verstappen 43
3. Norris 27
4. Leclerc 20
5. Bottas 16
6. Sainz 14
7. Ricciardo 14
8. Pérez 10
9. Stroll 5
10. Gasly 6
11. Tsunoda 2
12. Ocon 2
13. Alonso 1
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Russell 0
17. Vettel 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 60
2. Red Bull Racing 53
3. McLaren 41
4. Ferrari 34
5. AlphaTauri 8
6. Aston Martin 5
7. Alpine 3
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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