Sebastian Vettel disqualifiziert: Rang 2 bald zurück?
Sebastian Vettel hat sein Auto stehenlassen müssen
Sebastian Vettel hat auf dem Hungaroring für Aston Martin einen fabelhaften zweiten Platz eingefahren. Aber dann kam dicke Post: Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA konnten aus seinem Aston Martin nicht genügend Kraftstoff für eine Probe entnehmen, und im Reglement ist verankert, was es bedeutet, wenn weniger als ein Liter aus dem Tank gezogen werden kann – Ausschluss.
Ebenfalls gemäss Reglement hat ein Rennstall nach dem Ausschluss 96 Stunden lang Zeit, um gegen die Disqualifikation Berufung einzulegen. Eine entsprechende Absicht ist von Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer hinterlegt worden, kann aber vor Ablauf dieser 96 Stunden (5. August) zurückgezogen werden. Bis dahin gelten die Ergebnisse des Ungarn-GP als provisorisch, ebenso die WM-Stände bei Fahrern und Konstrukteuren.
Die Fragen sind: Haben die Grünen überhaupt eine Chance, die Punkte für den zweiten Rang von Vettel zurückzuerhalten? Und auf welcher Grundlage?
Die FIA verlangt nach einem Liter Kraftstoff, weil drei verschiedene Proben genommen werden: Eine wird an der Rennstrecke von den Spritspezialisten der FIA geprüft; eine zweite wird an ein unabhängiges Labor geschickt; die dritte bleibt beim Team. Der Rest wird zur Seite gelegt, falls eine tiefergehende Prüfung notwendig sein sollte.
Nicht nur bei Vettel wurde eine Probe entnommen, auch aus den Williams von George Russell und Nicholas Latifi, die wie Vettel während der Auslaufrunde gestoppt hatten. Die Williams-Fahrer wurden nicht ausgeschlossen, weil die Regelhüter bei ihnen den erforderlichen Liter Kraftstoff aus dem Tank pumpen konnten, bei Vettel waren es hingegen nur drei Deziliter.
Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer beteuerte am Sonntagabend, gemäss Berechnungen seiner Techniker hätten 1,74 Liter Sprit im Tank sein müssen. Er ist davon überzeugt, dass die Absaugpumpe nicht richtig funktioniert hat. Szafnauer entschloss sich dann zum ungewöhnlichen Schritt, dass die FIA den Aston Martin versiegelt und nach Frankreich mitnimmt.
Sollte Aston Martin die Einsprache tatsächlich einreichen, wird die Grundlage dafür sein: Eine andere Pumpe kann die erforderliche Menge Sprit aus dem Tank holen. Und das würde Aston Martin dann in Frankreich unter Aufsicht der FIA beweisen wollen.
Ungarn-GP, Budapest
01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit
WM-Stand nach 11 von 23 Rennen**
Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0
** WM-Stand noch unkorrigiert nach der Disqualifikation von Vettel. Aston Martin hat das Recht, gegen den Ausschluss in Berufung zu gehen