Mark Webber: «Daniel Ricciardo kann Vettel schlagen»
Mark Webber traut Daniel Ricciardo viel zu
Mark Webber hatte gegenüber Sebastian Vettel meist das Nachsehen, wenn es um die Pole Position ging. In der vergangenen Saison stand der Deutsche neun Mal auf dem ersten Startplatz, der Australier nur zwei Mal, in Japan und Abu Dhabi. Nach Saisonende verließ der 37-Jährige die Königsklasse, sein Nachfolger wurde ein weiterer Australier, Daniel Ricciardo. Und der 24-Jährige sollte durchaus in der Lage sein, seinem großen Teamkollegen zumindest im Qualifying den Platz an der Sonne abspenstig zu machen, glaubt Webber.
«Ich glaube, er wird es Seb im Qualifying schwer machen und schätze, dass es im ersten Jahr 50:50 ausgehen wird», sagt Webber in der Märzausgabe des «Motor Sport Magazine». Außerdem wäre es sicher von Vorteil, dass Ricciardo aus dem Red-Bull-Nachwuchskader komme und das System kenne, meint er. «Ich hoffe nur, dass er besser startet als ich!»
Während Webber, der mit Vettel in den letzten fünf Jahren mehr als einen Strauß ausgefochten hat, die fahrerischen Qualitäten des deutschen Vierfachweltmeisters zwar durchaus anerkennt, ist der beste Fahrer im Feld in seinen Augen aber immer noch Ferrari-Pilot Fernando Alonso. «Ich dachte immer, dass Fernando der beste ist und glaube das auch noch immer – an Sonntagen. Auf eine Runde ist Seb aber vielleicht besser. Ich meine das bezüglich der Vorbereitung, nicht nur bezüglich der Geschwindigkeit.»
Der Spanier stand im Laufe seiner Formel-1-Karriere 22 Mal auf der Pole Position, zuletzt 2012 in Hockenheim, wo er am Ende auch das Rennen gewann. Seitdem wartet der 32-Jährige darauf, wieder vom Startplatz 1 in ein Rennen zu gehen. «Fernando hatte zu seiner Zeit viele Pole Positions, wahrscheinlich macht sich aber das Alter bemerkbar, man verliert ein bisschen», vermutet Webber. «Im Rennen hat er aber mehr Mittel zur Verfügung als jeder andere und er ist gnadenlos.»
Sebastian Vettel habe dagegen andere Stärken, erklärt Webber. «Wie wir alle wissen, ist es seine Stärke, am Start auf und davon und dann in sauberer Luft zu fahren.» Das sei besonders in puncto Reifenverschleiß wichtig, erklärt der heutige Porsche-Werkspilot weiter. «Wenn man in sauberer Luft fahren kann, ist alles ganz anders. Er ist wie ein Computer. Seine einzige Schwäche waren immer die schnellen Kurven.»