MotoGP: Das Reifendruck-Drama geht weiter

Jean Todt offen für lautere Motoren

Von Petra Wiesmayer
Jean Todt will keine übereilten Entscheidungen fällen

Jean Todt will keine übereilten Entscheidungen fällen

FIA-Präsident Jean Todt reagiert auf die breite Kritik nach dem Grand Prix von Australien und hätte nichts gegen lautere Motoren und einen höheren Benzinverbrauch.

Für Bernie Ecclestone ist der Sound der neuen V6-Motoren «ein Gräuel», die Fans schimpfen, ehemalige Fahrer wie David Coulthard möchten, dass ihnen wieder die Ohren klingeln, wenn ein Formel-1-Bolide vorbeifährt, Sebastian Vettel hat das Gefühl, «dass ein Staubsauger nebenher fährt» und der Geschäftsführer der Australian Grand Prix Corporation droht sogar mit einer Klage. Positive Stimmen wie die von Niki Lauda und Mika Häkkinen, die dem neuen Geräuschpegel durchaus etwas abgewinnen können, gibt es wenige.

FIA-Präsident Jean Todt hat nun reagiert und zeigte sich gesprächsbereit für Veränderungen. «Natürlich ist der Sound jetzt anders und wenn es damit ein Problem gibt und die Teams sich einigen können, dann können wir nach einer Möglichkeit suchen, die Motoren wieder lauter zu machen», sagte Todt beim italienischen Fernsehsehsender RAI. Ihm gefiele der neue Sound aber, gestand Todt. «Ich persönlich finde ihn faszinierend.»

Ganz und gar nicht faszinierend findet der Franzose dagegen die Begrenzung der Benzinmenge auf 100 Kilogramm pro Rennen. Sollte der Sport darunter zu leiden beginnen, müsse man diese Regel noch einmal überdenken. «Ich will keine Spritspar-Rennen in der Formel 1», betonte er. «Die erlaubten 100 Kilogramm waren ein Vorschlag der Teams. Für mich ist es kein Problem, wenn sie mehr als 100 Kilogramm haben wollen.»

Man solle aber erst einmal ruhig bleiben und noch ein paar Rennen abwarten, mahnte Todt. Die Rennen würden sicher noch aufregender, wenn man auf andere Strecken käme. In Melbourne hätte es noch nie viele Überholmanöver gegeben, reagierte er auch auf Beschwerden über zu wenig Action im Albert Park.

«Die Aerodynamik der Autos und die Strecke in Melbourne waren schuld, nicht die Begrenzung der Benzinmenge», erklärte der FIA-Präsident. «Ich bin überzeugt, dass wir schon bald viel mehr Überholmanöver sehen werden. Wir sollten abwarten, bevor wir irgendwelche Urteile fällen.»

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