Dr. Helmut Marko: «Daniel Ricciardo verblüfft uns»
Daniel Ricciardo mit Dr. Helmut Marko
Welches sind die Überraschungen der jungen Formel-1-Saison 2014? Nico Hülkenberg als gegenwärtiger WM-Vierter? Kevin Magnussen mit McLaren im ersten Grand Prix gleich auf dem Siegerpodest? Drei Punktefahrten in den ersten vier Rennen des jungen Toro-Rosso-Russen Daniil Kvyat? Das ist alles bemerkenswert, aber für Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko ragt ein anderer Fahrer heraus: Daniel Ricciardo.
Der Nachfolger von Mark Webber bei Red Bull Racing hat sich prächtig eingelebt: er liegt gegenwärtig auf dem sechsten Zwischenrang in der Weltmeisterschaft, und mit etwas Glück könnte er derzeit WM-Dritter sein!
Dr. Marko: «Wir sind wirklich sehr zufrieden damit, wie er sich bei Red Bull Racing eingelebt hat und welche Leistungen er zeigt. Natürlich wussten wir aufgrund seiner Daten von Toro Rosso und auch basierend auf den Testfahrten mit Red Bull Racing, dass Daniel schnell ist. Aber dann hat er uns trotzdem verblüfft – schnell sein und gleichzeitig weniger Reifenverschleiss zu haben als Sebastian Vettel, das ist schon was. Er hat unter grossem Druck jedes Mal seine Leistung auf den Punkt gebracht, das ist nicht selbstverständlich.»
Gemäss Dr. Marko hätte es sogar noch besser laufen können: Rang 2 in Australien, aber der Disqualifikation von Melbourne (unerlaubt hoher Benzindurchfluss) folgte ein Ausfall in Malaysia (beschädigter Frontflügel). Dann konnte der junge Fahrer aus Perth mit zwei vierten Rängen in Bahrain und China glänzen. Dr. Marko weiter: «Nur eine Runde mehr, und Daniel hätte sich in Bahrain über den drittplatzierten Pérez hergemacht. Zwei Runden mehr in Shanghai, und auch dort hätte er auf dem Podest stehen können, vor Alonso.»
Als Bonus kommt hinzu, dass Ricciardo gemäss Marko «mit seiner ständigen guten Laune und diesem Riesenlächeln viel positive Energie verströmt».
Gleichzeitig steckt Ricciardo auch in einer Lernphase. Dr. Marko: «Bei den Boxenstopps verliert Daniel noch zu viel Zeit, er kommt entweder zu langsam daher oder bremst zwei Mal seinen Standplatz an. Aber das wird er bald besser machen.»