Nico Hülkenberg, Jules Bianchi «Schlimmstes Szenario»
Nico Hülkenberg
Nico, was gibt es aus Sicht der Fahrervereinigung GPDA aus dem Unfall von Jules Bianchi zu lernen?
Wir müssen ganz genau anschauen, wie diese ganz besonderen Umstände dieses Unfalls zusammengekommen sind. Ich sehe den Unfall wirklich als schlimmstmögliches Szenario. Das ist ein Fall von extremem Pech.
Wie habt ihr untereinander Kontakt gehabt?
Die Fahrer haben sich über E-mail ausgetauscht. Jetzt müssen wir mal abwarten, was die Unfalluntersuchung ergibt.
Wie fandest du die Verhältnisse in Kurve 7 zur Zeit des Unfalls?
Das ist generell eine tückische Kurve. Es ist sehr einfach dort, einen Fehler zu machen, mehr noch mit dieser Modellgeneration, wenn dir beim Beschleunigen schnell mal das Heck wegwischt.
Wir hatten eine doppelte geschwenkte gelbe Flagge dort, dennoch ist ein schlimmer Unfall passiert. Wäre das Einführen einer Passage an Unfallstellen unter striktem Tempolimit ein Lösungsansatz?
Das ist gewiss eine der Möglichkeiten, die wir uns anschauen werden. Technisch ist das sicher kein Problem.
Was erwartest du an diesem Wochenende?
Schwierig zu sagen, wenn du noch keine Runde auf der neuen Bahn zurückgelegt hast. Ich sass ja auch nicht im Simulator. Die Piste erinnert mich sehr an Valencia: recht viele mittelschnelle Kurven. Wie gut wir hier sein werden, ist schwer zu sagen.
Wie bereitet man sich vor, wenn man keinen Simulator hat?
So wie früher auch: Man fährt raus und erkundet die Bahn.
Du hast also kein Videomaterial studiert oder ein Computerspiel angeschaut.
Nein. Früher ging es ja auch ohne all das. Da hast du auch keinen Simulator gehabt, du bist auf die Piste und hast dir halt alles gemerkt. In der Formel 3 und GP2 hat das ja auch funktioniert.
Was siehst du als markanteste Stelle hier?
Ich finde die Anfahrt zur ersten Kurve extrem lang. Dann natürlich die endlos lange Linkskurve am Olympischen Platz. Alles sieht eigentlich sehr ordentlich aus, aber ob sich beim Fahren ein Fluss ergibt, das wird sich zeigen.