Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Toro Rosso 2015: 2 Fahrer, 0 Grands Prix?

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz junior

Carlos Sainz junior

Tritt Toro Rosso zur Saison 2015 mit zwei Fahrern an, die noch nie einen Grand Prix bestritten haben – Max Verstappen und Carlos Sainz junior? Das kommt häufiger vor, als Sie denken würden ...

Niemand kann behaupten, Red Bull verstünde nichts von Risiko: Nicht nur, dass Daniil Kvyat – kaum ein Jahr, nachdem der Russe noch in einem GP3-Renner herumfuhr – von Toro Rosso 2014 zu Red Bull Racing 2015 befördert wird (als Nachfolger von Sebastian Vettel, an der Seite von Daniel Ricciardo). Gemäss spanischen Medien wird das durch Kvyat frei werdende Cockpit (neben dem gesetzten Teenager Max Verstappen) «zu 99 Prozent an Carlos Sainz junior gehen» (so wird Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost zitiert). Damit hätten wir die verblüffende Situation, dass Toro Rosso mit zwei Piloten in die Saison ginge, die exakt null Grands Prix bestritten haben!

Verblüffenderweise ist es gar nicht so lange her, dass dies ein anderer Rennstall ebenfalls gewagt hat: Marussia wagte das 2013 mit Jules Bianchi und Max Chilton, HRT das das Gleiche 2010 mit Bruno Senna und Karun Chandhok.

Es gibt drei vier Gründe für Red Bull, wieso wir tätsächlich im kommenden März eine Toro-Fahrerpaarung haben könnten, die gemeinsam gerade eben 37 Jahre zählen, aber keinen einzigen WM-Lauf.

1. Mit der Verpflichtung von Max Verstappen ging ein Toro-Rosso-Cockpit weg, das eigentlich für Carlos Sainz vorgesehen war. Red Bull konnte sich jedoch die Gelegenheit Verstappen nicht entgehen lassen. Damit war Sainz erst mal aussen vor.

2. Als Sebastian Vettel deponierte, dass er 2015 nicht mehr für Red Bull Racing fahren würde, kam Red-Bull-Motorsportleiter Dr. Helmut Marko bald zum Schluss, dass der junge Kvyat es verdient hat, von Toro Rosso zu Red Bull Racing befördert zu werden. Damit wurde für Sainz wieder ein Platz frei.

3. Mancher Rennstall würde aus Gründen der Kontinuität auf einen erfahrenen Mann setzen, dann müsste Jean-Eric Vergne im Team bleiben. Doch der Franzose ist nun zwei Mal bei Beförderungen übergangen worden – Ende 2013, als Daniel Ricciardo Nachfolger von Mark Webber bei RBR wurde; und nun 2014, als Kvyat den Platz neben Ricciardo im Hauptteam erhält. Jetzt zurückzukrebsen und Vergne behalten, wäre das falsche Signal und entspräche nicht dem Stil des Hauses Red Bull.

4. Bei Red Bull wird konsequent auf den eigenen Nachwuchs gesetzt, also ist die Verpflichtung eines nicht zum Nachwuchskader gehörenden Mannes für 2015 eher unwahrscheinlich. Aber das Juniorenteam besteht derzeit nur aus Max Verstappen (hat seinen Platz auf sicher), Carlos Sainz junior (ist drauf und dran, den Formel Renault 3.5-Titel zu erobern, was ihm als Saisonziel aufgetragen worden war), Pierre Gasly und Alex Lynn. Von all diesen Piloten ist Sainz am weitesten, daher wäre seine Ernennung naheliegend.

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