Ferrari-Star Sebastian Vettel: «Wir sind neidisch»
Sebastian Vttel weiss: «Man muss schon sehen, dass der Abstand zu Mercedes noch da ist und dass es schwierig wird, die Lücke vom einen Tag auf den nächsten zu schliessen»
Der gleichermassen überraschende wie überragende Le Mans-Sieg von Force India-Pilot Nico Hülkenberg war im Fahrerlager von Spielberg das Thema Nummer 1. Wie viele Formel-1-Stars war auch Sebastian Vettel voll des Lobes für seinen Landsmann, der im Porsche mit der Nummer 19 den Sieg bei seiner Premiere im 24h-Klassiker holte.
Vettel gestand lachend: «Wir sind alle ein bisschen neidisch, dass es ihm so leicht von der Hand gegangen ist – so hat es zumindest von aussen ausgesehen. Aber ich bin überzeugt, dass es ein schweres Stück Arbeit war. Das ist natürlich super, und ich habe sehr viel Respekt dafür. Als Nebenjob so perfekte Arbeit abzuliefern ist natürlich unglaublich. In Le Mans muss man andere Ansprüche als in der Formel 1 erfüllen, aber er hat das super gemacht. Natürlich habe ich es wie alle sehr nah verfolgt. Als ich gesehen habe, dass die Nummer 19 vorne lag, habe ich gehofft, dass es bis zum Ende hält. Das ist ein Riesenergebnis für ihn.»
Etwas gelassener gab sich Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen. Der Iceman meinte achselzuckend: «Ich habe einen Teil des Qualifyings mitbekommen, aber am Sonntag war ich nicht zuhause, deshalb habe ich nichts vom Rennen gesehen. Wenn ihr so fragt, schätze ich mal, dass Nico das Rennen gewonnen hat, und das ist sehr gut für ihn. Ich habe es aber nicht gesehen, deshalb kann ich schlecht Stellung dazu nehmen. Es war gut für Porsche und die Jungs die gewonnen haben, aber das hat nichts mit mir zu tun.»
Mit Blick auf das anstehende Rennen erklärte der Finne: «Wir fahren hier den gleichen Motor wie im letzten Rennen, und dort hat er wie erwartet funktioniert. Er liefert die Leistung, mit der wir auch gerechnet haben. Aber insgesamt fehlt es uns noch an Speed, um mit Mercedes mitzuhalten. Wir sind nicht mehr allzu weit davon entfernt, in Montreal sahen wir schwächer aus, als wir sind, denn ich hatte ja diesen Dreher und den Extra-Boxenstopp, weil ich hinter den Williams festhing. Ich habe also nicht unser wahres Tempo zeigen können.»
Der 35-Jährige weiss: «Die Streckenführung ist hier etwas anders, die Bedingungen auch, aber man braucht ein gutes Gesamtpaket, um Siege einzufahren. Ich denke, wir konnten gute Fortschritte machen, aber die Anderen bleiben auch nicht stehen. Wir brauchen etwas mehr Zeit, solche Verbesserungen passieren nicht von einem Rennen aufs nächste.»
Auch Vettel betont: «Man muss schon sehen, dass der Abstand zu Mercedes noch da ist und dass es schwierig wird, die Lücke vom einen Tag auf den nächsten zu schliessen. Aber ich hoffe, dass wir ein bisschen näher dran sein können.»