Renault: Lotus für 57,5 Mio, Alain Prost Mitbesitzer?
Finden Lotus und Renault zueinander?
Unsere Kollegen von «AutoHebdo» enthüllen: Renault habe eine Offerte für den Rückkauf des Lotus-Rennstalls gemacht, der gegenwärtig der Investmentfirma Genii Capital um Gérard Lopez gehört. Zur Erinnerung: Im Dezember 2009 hatte Renault zunächst 75 Prozent der Teamanteile an das Luxemburger Unternehmen Genii Capital verkauft und zog sich aus dem operativen Geschäft zurück.
Renault hatte durch die genannte Singapur-Affäre (Nelson Piquet fuhr beim ersten Nacht-GP im Stadtstaat 2008 absichtlich in die Wand, Stallgefährte Alonso gewann) einen erheblichen Image-Schaden erlitten, zudem gab es wirtschaftliche Sachzwänge. Später übernahm Genii Capital den Rennstall ganz.
Laut «AutoHebdo» bietet nun Renault für Lotus 57,5 Millionen Euro. 7,5 Millionen davon würden bei Vertragsunterzeichnung überwiesen, die restliche Bezahlung teile sich über die kommenden zehn Jahre auf. Renault erhalte dafür 60 Prozent der Anteile, der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost komme als 10-Prozent-Teilhaber an Bord, die restlichen 30 Prozent blieben bei Gérard Lopez, der einen Beraterposten behalte.
Noch ist Renault in der Formel 1 durch einen Vertrag mit Red Bull Racing und Toro Rosso verbunden, bis Ende 2016. In Spa-Francorchamps wurde herumgeboten, Red Bull Racing habe diesen Vertrag gekündigt, weil die Franzosen gewisse Leistungsvorgaben nicht erfüllt hätten. Das sei die Hintertür, um mit Renault zu brechen. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagt: «Unsere Abkommen sind vertraulich, doch es ist gewiss kein Geheimnis, dass Vertragspartner gewisse Verpflichtungen haben. Aber ich werde hier bestimmt nicht auf Fahrerlager-Gerede reagieren.»
Zum gegenwärtigen Verhältnis zu Motorenpartner Renault sagt der Engländer: «Viele Renault-Fachkräfte kennen wir seit Jahren, sie haben mit uns vier WM-Titel in Folge erkämpft. Und sie sind mindestens so enttäuscht wie wir, dass es eben nicht gut läuft. Die grosse Frage ist nun, was die Pläne von Renault für die Zukunft sind. Davon ist abhängig, was wir planen. Wir haben mit Renault ein Abkommen bis Ende 2016, alles darüber hinaus, was da gegenwärtig herumgeboten wird, ist reine Spekulation.»