Ausstieg Red Bull: Christian Horner gibt nicht auf
Christian Horner
Eigentlich wollte Red Bull bis Ende Oktober entscheiden, ob die beiden Rennställe Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso auch 2016 in der Formel-1-Weltmeisterschaft antreten. «Wir haben diese Frist noch einmal um zwei bis drei Wochen verlängert», erklärte Firmenchef Dietrich Mateschitz anfangs November gegenüber SPEEDWEEK.com. Aber der erfolgreiche Unternehmer weiss auch: «Einen konkurrenzfähigen Motor gibt es für uns ohnehin nicht.»
Nach dem Singapur-GP hatte Mateschitz gesagt: «Ohne wettbewerbsfähigen Motor steigen wir aus. Wir können ja keine Seifenkistenrennen fahren.»
Zum sich anbahnenden Formel-1-Ausstieg von Red Bull mangels eines Motors, der GP-Siege ermöglicht, sagte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner in Mexiko: «Das ist für mich keine Option. Für mich steht im Vordergrund, Dietrich Mateschitz Lösungsvorschläge zu präsentieren. Ich arbeite sehr hart daran, dass dieses Team im kommenden Jahr am Start steht.»
Die Zeit wird gemäss Horner knapp: «Im Moment befinden wir uns so ziemlich am Limit, um beim ersten Test dabei zu sein, der auf 22. Februar 2016 angesetzt ist. Aber das Team in Milton Keynes hat oft bewiesen, unter extrem knappen Deadlines arbeiten zu können. Ich bin sicher, dass wir es schaffen werden, wenn wir in den nächsten Wochen eine Lösung finden.»
Im Fahrerlager von Interlagos sagt Horner nun gegenüber der BBC: «Wir sind fest dazu entschlossen, im nächsten Jahr und für viele Jahre darüber hinaus in der Formel 1 zu sein. Wir arbeiten hart daran, eine möglichst konkurrenzfähige Lösung zusammenzustellen.»
Horner nimmt zu Gerüchten keine Stellung, wonach Red Bull Racing weiter mit einem Renault-Motor fahren werde, der möglicherweise Infiniti heisst. Und dass Toro Rosso mit einem 2015er Ferrari-Motor fahre. Er bestätigt auch keine Spekulationen, wonach sich Red Bull Racing für die nächstjährige Formel-1-WM bereits eingeschrieben habe.
Horner sagt lediglich: «Ich hoffe, dass wir zeitnah darlegen können, wie unsere Pläne aussehen.»
Der Baumeister von vier WM-Titeln 2010 bis 2013 betont jedoch auch: «Eines muss allen klar sein – das letzte Wort hat Dietrich Mateschitz.»