Daniel Ricciardo: Neuer Renault-V6 kein Fortschritt
Daniel Ricciardo
Vor dem Brasilien-GP-Wochenende hatte der dreifache GP-Sieger Daniel Ricciardo festgehalten: «Der verbesserte Renault-Motor soll gemäss den französischen Technikern zwischen ein und zwei Zehntelsekunden pro Runde bringen. Also gehe ich mal davon aus, dass es eher eine sein wird.»
Am Ende war es gar keine: Der junge Russe Daniil Kvyat fuhr im Abschlusstraining zum Interlagos-GP die siebtbeste Zeit, mit 1:12,322 min. Würden wir als Optimisten nun die besagten zwei Zehntel abziehen, dann käme Ricciardo mit dem neuen Motor auf 1:12,122 min, und das wäre theoretisch Startplatz 5 gewesen!
Tatsächlich aber fuhr Daniel die neuntbeste Zeit, mit 1:12,417 min, das wäre Startplatz 9, Ricciardo muss jedoch um zehn Ränge zurück, wegen des Wechsels auf den neuen Renault-Motor.
Der Australier ist ernüchtert: «Wir haben gemerkt, dass der neue Motor nicht viel gebracht hat, also müssen die Renault-Techniker zurück ans Zeichenbrett. Ich bereue aber nicht, dass wir den Motor drin haben. Wenn es etwas Neues gibt, dann muss man es auch ausprobieren. Es ging darum herauszufinden, ob sich die Erkenntnisse auf der Rennstrecke mit jenen von den Prüfständen decken.»
«Letztlich muss das Fazit lauten: An Rundenzeit hat es nichts gebracht, aber wir sind schlauer geworden. Für diese Lehre muss ich allerdings eine Strafe einstecken.»
Das Ergebnis im dritten Quali-Segment war kein Zufallstreffer. Ricciardo war zwar im ersten Quali-Segment schneller als Kvyat (1:12,635 min zu 1:12,730), im zweiten Quali-Teil dann aber langsamer (1:12,527 min von Daniil gegen 1:12,825 von Daniel), vor allem jedoch sagt Ricciardo: «Ich war auf den Geraden langsamer als Daniil.»
«Wir haben nun fast zwei Jahren lang mit diesen Antriebseinheiten von Renault Erfahrungen gesammelt, aber wir haben nicht so viele Fortschritte erzielt. Ich hoffe, es gibt genügend Erkenntnisse von diesem Motor hier, um für 2016 besser aufgestellt zu sein. Und es ist sicher gescheiter, diese Erkenntnisse jetzt und noch auf der Rennstrecke zu erlangen als dann während des Winters auf den Prüfständen.»