MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Kimi Räikkönen (Ferrari) in Bahrain: Bremsen kritisch

Von Mathias Brunner
Bahrain 2015: Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Nico Rosberg

Bahrain 2015: Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Nico Rosberg

​Der Finne Kimi Räikkönen, Formel-1-Champion von 2007, erwartet «dass einige beim kommenden Bahran-GP Schwierigkeiten mit den Bremsen bekommen werden».

So schnell verfliegt die Zeit – sind es wirklich schon fünfzehn Jahre her, dass Kimi Räikkönen in Australien sein Formel-1-Debüt mit Sauber gab? Der Finne ist nun 36 Jahre alt, steht im Herbst seiner Karriere, an das Gerede um seine Zukunft hat er sich längst gewöhnt: «Es scheint so, dass diese Geschichten immer wieder auftauchen. Ich fahre einfach so gut wie ich kann, der Rest liegt nicht in meiner Hand», pflegt der 20fache GP-Sieger aus seinem Stehsatz zu zitieren, wenn entsprechende Fragen auftauchen. «Ich fahre, so lange ich Spass habe. Aber Ferrari wird mein letztes GP-Team sein.»

Vor ziemlich genau einem Jahr stand Kimi wieder mal auf dem Prüfstand: In Australien war er unverschuldet ausgeschieden (das Team hatte beim Reifenwechsel ein Rad nicht richtig festgezurrt), in Malaysia stellte ihn Sebastian Vettel mit seinem Sieg in den Schatten. Vettel war vor allem im Qualifying klar der schnellere Mann.

Aber dann antwortete Kimi in der Wüste von Sakhir auf seine Weise: Ferrari hatte dank «Iceman» erneut ein Auto auf dem Podest und hätte um ein Haar sogar gewonnen. Denn arg viel länger hätte der 2015er Grand Prix in der Wüste von Sakhir angesichts der akuten Bremsprobleme von Rosberg und Hamilton für die Silberpfeile nicht dauern dürfen.

Ferrari-Teamchef Arrivabene lobte: «Der wahre Räikkönen ist zurück, und wir haben nun zwei starke Fahrer.»

Der Steuermann der Scuderia liess Kimi dann aber noch eine ganze Weile zappeln, erst im Sommer war das neue Abkommen unterschriftsreif.

Arrivabene und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne entschieden sich für Räikkönen, weil letztlich eine echte Alternative fehlte. Der junge Valtteri Bottas hätte aus seinem Williams-Vertrag ausgekauft werden müssen und liess Felipe Massa (eine bekannte Grösse in Maranello) nicht so hinter sich, wie es ein kommender Star tun sollte. Die Chemie zwischen Kimi und Vettel stimmt überdies.

Im Testwinter 2016 zeigte Kimi: Er ist mit dem neuen Ferrari näher an Vettel dran als im vergangenen Jahr, in Australien hielt er locker einen zweiten Platz. Der überhitzte Turbolader verhinderte, dass wir herausfinden konnten, wo Räikkönen im Rennen gelandet wäre.

In Bahrain ist Kimi schon sieben Mal auf dem Podest gestanden (vier Mal als Zweiter, drei Mal als Dritter), gewonnen hat der Finne das Wüstenrennen aber noch nie.

Zum kommenden Grand Prix meint «Iceman»: «Mir gefällt das Pistenlayout von Bahrain. Obschon die Kurven nicht sehr schwierig zu sein scheinen, ist es eine knifflige Sache, eine saubere Runde hinzubekommen. Die Verhältnisse sind wegen des Windes oft wechselhaft, am Nachmittag kann es heiss sein, in der Nacht empfindlich kühl. Ob ich noch an 2015 denke? Ja, ich hätte wohl gewinnen können, wenn das Rennen ein wenig länger gedauert hätte, aber es ist unnütz, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Es war ein gutes Rennen, es hätte ein wenig besser enden können, das ist alles.»

Für das kommende Wochenende erwartet Kimi, «dass einige Bremsprobleme haben werden. Eine effiziente Kühlung der Bremsen ist eines der Geheimnisse, um in Bahrain ein gutes Rennen zeigen zu können.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt: Der Stop-and-go-Charakter kommt dem Ferrari eher zu Gute als dem Silberpfeil, dem lang gezogene schnelle Kurven besser munden.

Ob das alles wirklich so kommt, werden wir ab kommenden Freitag erfahren.

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