MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Sebastian Vettel (Ferrari): «Monaco-Sieg ist möglich»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel im dritten freien Training

Sebastian Vettel im dritten freien Training

​Bestzeit im dritten freien Training zum Grossen Preis von Monaco: Ferrari hat nach der Schlappe vom Donnerstag zurückgeschlagen. Aber ist Sebastian Vettel siegfähig?

Die Tifosi schöpfen frische Hoffnung: Nach der eher peinlichen Vorstellung am Donnerstag (schlechte Rundenzeiten, Leitschienenküsse) hat Sebastian Vettel im dritten freien Training Bestzeit erzielt. Auf die Frage aller Fragen der Ferraristi sagt der vierfache Weltmeister bei den Kollegen der Gazzetta dello Sport: «Du kannst in Monaco immer gewinnen, egal, von welchem Platz du losfährst. Schaut euch doch an, was 1996 mit Olivier Panis passiert ist. Zudem könnte es morgen regnen, und selbst wenn ich immer festgehalten habe, dass wir nicht die Favoriten sind, so kann der Fahrer bei diesem Rennen noch immer einen Unterschied machen.»

Verändert sich Sebastian Vettel? Wird er im Alter nicht milder, sondern rauer, wie das Funkgeschimpfe gegen Daniil Kvyat in Russland und Daniel Ricciardo in Spanien belegen würde? «Nein», meint der Heppenheimer, «es ist vielmehr normal, dass sich in einem Rennen eben Spannungen aufbauen, und die entladen sich bisweilen im Funk. Ihr solltet mich mal erleben, wenn ich wirklich wütend bin! Die Sache mit Daniil ist längst passé, er hat mich nach dem Rennen angerufen und sich entschuldigt, wir haben uns wie zivilisierte Menschen unterhalten, Ende der Geschichte. Jeder ist am Rennlenkrad ein Egoist, das geht in Ordnung, aber man muss mit Respekt füreinander umgehen.»

Zurück zu Ferrari: Die Italiener sind 2016 noch sieglos, sie sind seit Singapur 2015 sieglos, sie sind in Monaco seit Michael Schumacher 2001 sieglos. Sebastian Vettel ist davon überzeugt: «In diesem Auto steckt ganz viel Potenzial, das sich einfach noch nicht gezeigt hat. Gemessen am Mercedes ist unsere Aerodynamik nicht optimal. In Spanien haben wir es nicht geschafft, die Reifen ins optimale Betriebsfenster zu bringen. Die anderen haben das geschafft. Das müssen wir besser können. Insgesamt rücken wir Mercedes näher, aber wir sind eben noch nicht auf dem gleichen Niveau.»

Am meisten tat Vettel 2016 Bahrain weh: «Dort war unser Auto wirklich gut, und dann konnte ich nicht mal ins Rennen gehen! Wir haben dort einen Motor verloren und mehr noch eine ganz grosse Chance auf den Sieg.»

Noch ist nicht klar, wer 2017 an der Seite des 42fachen GP-Siegers für Ferrari fahren wird. Seb grinst: «Ich lese in den Medien jeden Tag einen anderen Namen. Fakt ist, dass ich mit Kimi Räikkönen happy bin, denn er macht keinen Ärger. Zwischen uns herrscht grosser Respekt. Ich fände es toll, wenn er noch eine Saison anhängen würde. Während es korrekt ist, dass ich intern bei Ferrari um meine Meinung gebeten werde, muss auch klar sein – die Entscheidung liegt letztlich nicht bei mir.»

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