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Alain Prost über Ferrari: «Sainz für Kimi Räikkönen»

Von Mathias Brunner
Alain Prost: Mit Ferrari feierte er seinen 40. GP-Sieg, elf weitere sollten hinzukommen

Alain Prost: Mit Ferrari feierte er seinen 40. GP-Sieg, elf weitere sollten hinzukommen

​Der Franzose Alain Prost (61) ist 1990 und 1991 für Ferrari gefahren. Er wittert das grösste Problem bei den Italienern in mangelnder Stabilität. Und er würde Kimi Räikkönen ersetzen.

Alain Prost ist 1990 in Diensten von Ferrari am Titel vorbeigeschrammt: Ayrton Senna rammte ihn in Suzuka von der Bahn und machte sich zum Weltmeister. Ein Jahr später bezeichnete Prost, wieder in Japan, seinen Ferrari als so schwer zu bändigen wie ein Lastwagen. Daraufhin wurde er gefeuert.

Fünf Jahre später dockte Michael Schumacher bei Ferrari an. Zusammen mit Teamchef Jean Todt, Technikchef Ross Brawn und Chefdesigner Rory Byrne begann die goldene Phase von Maranello – von 2000 bis 2004 wurde Schumi mit seinem Dream-Team fünf Mal Weltmeister in Folge. Ein Rekord für die Ewigkeit.

Seit 2007 (Kimi Räikkönen) ist Ferrari jedoch ohne Titel. Der letzte Markenpokal wurde 2008 erobert. Ferrari steht unter Druck. Das spürt auch Alain Prost.

Auf dem französischen Portal minute-auto sagt der vierfache Formel-1-Champion: «Ich würde das auf einen einfachen Satz zusammenfassen – es ist sehr schwierig, bei Ferrari wahrhaftige Stabilität zu erlangen. Man sieht, dass dort Nervosität herrscht, und das ist kein Rennstall, der damit gut umzugehen weiss. Das ist ein Team, das Gelassenheit bräuchte, um nach vorne zu kommen und wieder eine Rolle zu spielen wie damals zu Zeiten von Todt, Brawn und Schumacher. Nur so kann das was werden.»

Auf die Frage, ob Alain Prost dem Finnen Kimi Räikkönen einen neuen Vertrag geben würde, meint der Franzose: «Nein, ich glaube, ich würde dem jungen Sainz eine Chance geben. Es stellt sich immer die Frage der Ausgeglichenheit. Ich schätze, Sainz käme gut mit Vettel aus, und er weiss, was Druck ist. Die Charakteren müssen in einem Team harmonieren. Klar gibt es auch andere Möglichkeiten, aber hätte ich die Wahl, dann würde ich Sainz nehmen.»

«Wenn ich sagen müsste, wer mich im ersten Teil der Saison am meisten beeindruckt hat, dann komme ich natürlich an Max Verstappen nicht vorbei. Aber in diesem Zusammenhang wird mir zu wenig von Carlos Sainz geredet. Ich würde gerne sehen, wie er sich in einem grossen Team schlägt. Seine Entwicklung ist im Schatten von Verstappen verlaufen, aber ich finde, er macht das sehr gut. Und da ist natürlich auch der grundsolide Daniel Ricciardo. Zudem finde ich, dass Sergio Pérez seit zwei Jahren eine eindrucksvolle Wandlung durchgemacht hat.»

Das Interview mit Alain Prost auf minute-auto finden Sie in der Originalsprache hier: http://minute-auto.fr/actu/interview-alain-prost

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