Qualifying Baku: Pole für Nico Rosberg
Nico Rosberg sicherte sich die erste Baku-Pole der Formel-1-Geschichte
Pünktlich zum Qualifying durfte auch Valtteri Bottas wieder in Baku ausrücken. Der Williams-Pechvogel, der die letzte Trainingsstunde wegen des Schadens verpasst hatte, den eine lose Kabelkanal-Abdeckung in der Boxengasse an seinem Dienstwagen verursacht hatte, gab gleich bei seinem ersten Versuch richtig Gas und reihte sich auf der Zeitenliste hinter dem Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton ein. Obwohl er kurz darauf von Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo verdrängt wurde, stellte der Finne damit seine Klasse unter Beweis.
Auch Force India-Bruchpilot Sergio Pérez durfte wieder mitmischen, nachdem sein Team das Getriebe in seinem Auto hatte wechseln müssen. Weil der Wechsel ausserplanmässig geschah, brummten ihm die Regelhüter eine Strafversetzung um fünf Startplätze für den Europa-GP auf. Auch Pérez verlor keine Zeit und war zu Beginn deutlich schneller als sein Nebenmann Nico Hülkenberg unterwegs und verbesserte sich fünf Minute vor dem Ende des Q1 auf den dritten Platz hinter Rosberg und Hamilton ein.
Sehr viel schlechter erging es Haas F1-Pilot Romain Grosjean, der nach wenigen Minuten die Box ansteuerte, weil er Bremsprobleme bekundete. Dabei stand der Genfer auch Sauber-Pilot Marcus Ericsson im Weg, der umgehend über Boxenfunk schimpfte: «Die Stewards sollen sich das anschauen, Grosjean hat mich aufgehalten.»
Für den Schweden war das Qualifying schon nach dem ersten Segment gelaufen, er musste sich nach einem Mauer-Kuss mit dem 20. Platz vor dem Renault-Duo Kevin Magnussen und Jolyon Palmer begnügen. Zur ersten Verlierergruppe gehörte auch das Manor-Duo Rio Haryanto und Pascal Wehrlein, das mit den Plätzen 17 und 18 überraschte, wobei der Indonesier der Schnellere der beiden Teamkollegen war.
Auch Jenson Button schaffte den Q2-Sprung nicht, weil er sich in der 15. Kurve verbremste. Seine letzte Zeitenjagd wurde auch durch gelbe Flaggen gestört, die von den beiden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel ausgelöst wurden.
Q2: Dreher von Nico Hülkenberg
Die Ersten, die sich zur Q2-Zeitenjagd aufmachten, waren Ricciardo und Hülkenberg. Die erste gezeigtete Q2-Runde drehte aber Haas F1-Pilot Esteban Gutiérrez, auch wenn er mit 1:45,349 min unter seiner Q1-Bestzeit blieb. Während sich erst die Toro Rosso-Piloten und dann auch noch Bottas vor dem Mexikaner einreihten, wurde Hamiltons schnelle Fahrt durch Hülkenberg gestoppt. Der Force India-Pilot drehte sich in der 16. Runde, konnte aber einen Einschlag vermeiden und aus eigener Kraft weiterfahren.
Mit seiner Pirouette ruiniere sich der Wahl-Monegasse nicht nur die Reifen, sondern auch Hamiltons Versuch, eine schnelle Runde zu drehen. Der Weltmeister musste in die Eisen und schaffte es so nicht ganz an die Spitze. Sein Teamkollege Rosberg stellte derweil mit 1:42,520 min eine neue Bestzeit auf, an die auch Hamilton nicht herankam. Der Weltmeister musste sich mit dem zweiten Platz auf der Q2-Zeitenliste begnügen, während Grosjean, Hülkenberg, Carlos Sainz, Fernando Alonso, Gutiérrez und Felipe Nasr ausschieden.
Q3: Pole für Nico Rosberg, Crash von Lewis Hamilton
Während sich Massa mit der Q3-Zeitenjagd Zeit liess, rückte der Rest des Feldes schon in der ersten Minute zum Top-Ten-Qualifying aus. Die erste gezeitete Q3-Runde drehte Ricciardo, der sich allerdings in der 16. Kurve verbremste und deshalb nicht über 1:45,228 min hinaus kam. Der Australier wurde denn auch schnell von Vettel und Kvyat von der Spitze verdrängt.
Für Aufregung – zumindest in Max Verstappens Cockpit – sorgte Bottas, indem er sich in der ersten Kurve am Teenager vorbeidrückte und fast mit ihm kollidierte. «Was zum Teufel macht er da?», regte sich der Niederländer auf, während Hamilton mit mehreren Ausritten die Zuschauer weiter unterhielt.
Für den Weltmeister kam es noch schlimmer, der zwei Minuten vor dem Qualifying-Ende in Kurve 10 die Mauer küsste und so eine rote Flagge auslöste. Kurz bevor diese geschwungen wurde, hatte sich dessen Teamkollege Nico Rosberg mit 1:42,758 min die Pole gesichert.
Daran änderte auch die letzte Zeitenjagd, die nach den Aufräumarbeiten gestartet wurde, nichts. Zur Action trug diese allerdings bei, denn auf dem Weg zum Boxengassen-Ausgang kollidierten Vettel und Bottas fast, weil Williams den Finnen zu spät von der Box losfahren liess.
Hinter dem Mercedes-Piloten komplettierten Pérez (der für seinen Getriebewechsel noch zurückversetzt wird), Ricciardo, Vettel, Räikkönen, Massa, Kvyat, Bottas, Verstappen und Crash-Pilot Hamilton die Top-Ten.