Jackie Stewart: «US-Markt wichtig für die Formel 1»
Jackie Stewart: «Ich denke, dass Haas F1 bald mit qualitativ hochwertigen Sponsoren auftreten wird, vorzugsweise mit multinationalen Unternehmen»
Mit Haas F1 ist zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder ein amerikanisches GP-Team im Formel-1-Fahrerlager vertreten, und das lässt viele auf ein stärkeres Interesse aus den USA hoffen. Auch Jackie Stewart ist sich sicher, dass der Neuling im GP-Zirkus eine Chance darstellt, den nordamerikanischen Markt für die Formel 1 zu begeistern.
Allerdings nur, wenn sich auch der Erfolg einstellt. Der dreifache Weltmeister erklärt im Interview mit «Sports Business Daily Global»: «Man muss auf Biegen und Brechen Ergebnisse liefern – darauf läuft es am Ende hinaus. Mit etwas mehr Erfolg könnten sich für die amerikanischen Firmen neue Möglichkeiten eröffnen, in die Formel 1 einzusteigen. Denn Nordamerika ist sehr isoliert, die USA haben ihre eigene Wirtschaft, eigene Industrie und eigene Märkte, und das hat etwas mit ihrer Grösse zu tun.»
Teamgründer Gene Haas, der mit Stewart Haas Racing auch ein NASCAR-Team besitzt, wirbt derzeit noch mit seinem eigenen Konzern «Haas Automation» auf seinen Rennern. Stewart ist sich sicher, dass sich das bald ändern könnte – nicht zuletzt, weil der Rennstall einen erfolgreichen Saisonstart mit drei Punkteplatzierungen in Folge erlebt hat.
«Ich denke, dass Haas F1 bald mit qualitativ hochwertigen Sponsoren auftreten wird, vorzugsweise mit multinationalen Unternehmen. Die muss man anpeilen, denn sie haben mehr Mittel, bleiben länger und planen langfristig», verrät der 77-Jährige.
Stewart betont auch, dass der US-Markt «sehr wichtig» für die Zukunft der Formel 1 sei. Und der Schotte glaubt auch, dass die Formel 1 einen positiven Effekt auf die amerikanische Gesellschaft haben könnte. «Früher hatten nur zehn Prozent aller Amerikaner einen Reisepass. Heute ist diese Zahl sicher höher, aber sie liegt immer noch deutlich unter jener der anderen Länder, in denen die Leute sehr viel öfter reisen.»
Die jüngste Erhebung des zuständigen US-Departements beziffert die Quote der Reisepass-Besitzer auf 46 Prozent. Stewart ist sich sicher, dass sich das ändern muss, und der Rennfahrer ist überzeugt, dass Hass F1 bei diesem Prozess eine besondere Rolle einnehmen könnte.