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Ricciardo (Red Bull): Mercedes drehte Lautstärke hoch

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Der Australier Daniel Ricciardo hat sein Lachen wieder: Er erringt in Ungarn seinen zweiten Podestplatz der Saison (als Dritter), und er ist vor seinem aufsässigen Stallgefährten Verstappen ins Ziel gekommen.

Da ist es wieder, das Zahnpastalächeln von Daniel Ricciardo. Fast wäre es uns ein wenig abhandengekommen. In Spanien hätte Daniel eigentlich gewinnen müssen, aber dann siegte ausgerechnet sein neuer Stallgefährte Max Verstappen. In Monaco hätte Daniel gewinnen müssen, aber dann lagen beim Boxenstopp nicht die richtigen Reifen bereit. Lewis Hamilton sagte Dankeschön. In Kanada gab es eine Niederlage gegen Verstappen, ebenso in Österreich und England, wo der verblüffende Max erstmals auch im Qualifying Daniel hinter sich lassen konnte. Kein Zweifel: Es war höchste Eisenbahn für eine starke Reaktion, und die hat Daniel Ricciardo in Ungarn gezeigt – schneller im Qualifying als Verstappen, dritter Rang im Rennen, Max wurde Fünfter.

Kein Wunder ist Daniel nach dem Rennen auf dem Hungaroring guter Dinge, zumal er kurz nach dem Start sogar für wenige Meter an der Spitze lag: «Ich versuchte, aussen an den Mercedes vorbeizukommen, fast hätte es funktioniert. Dabei lagen Lewis und Nico im toten Winkel, ich wusste für kurze Moment überhaupt nicht, wo die beiden stecken. Dann rückte zuerst Lewis hoch, und Nico hatte in Kurve 2 aussen herum mehr Schwung. Von da an sah ich nur noch das Heck der Mercedes. Gegen Ende des Rennens rückte Sebastian auf, meine Reifen hatten ihre beste Zeit längst hinter sich, es wurde knapp, aber es reichte. Die Zielflagge kam genau zum richtigen Zeitpunkt.»

Was wäre passiert, wäre Daniel wirklich in Führung gegangen?

Ricciardo meint: «Ich hätte natürlich versucht, mich da vorne festzukrallen. In gewissen Phasen des Rennens schienen wir den Rhythmus der Mercedes halten zu können. Aber im Grunde glaube ich die sind nur so schnell gefahren, wie sie mussten, um die Spitze zu halten.»

«Weil wir eine Weile glaubten, wir könnten Mercedes doch ein wenig auf den Zahn fühlen, entschlossen wir uns dann zu einer aggressiven Strategie. Wir kamen daher früh zum zweiten Stopp herein, um sie ein wenig unter Druck zu setzen. Aber dann haben sie einfach ein wenig die Lautstärke erhöht, und das war dann das.»

Fazit von Daniel: «Ich bin happy, weil endlich einmal alles gestimmt hat. Mit den meisten meiner Abschlusstrainings darf ich dieses Jahr zufrieden sein, aber aus verschiedenen Gründen würde ich nicht das Gleiche über die Renntage behaupten. In der Phase von Spanien und Monaco schien ein Pendel auf die andere Seite zu schwingen. Aber im Motorsport drehen sich die Dinge immer wieder, so auch jetzt. Hier in Ungarn passten die ganzen Puzzleteilchen endlich wieder mal zusammen. Ich verlasse diesen Ort im Wissen, dass ich alles aus unseren Möglichkeiten gemacht habe. Und wenn dann als Belohnung etwas Champagner und eine hübsche Trophäe bei rauskommen, dann ist das einfach ein schönes Gefühl.»

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