Katt: «Nicht immer den Langbahnsport schlecht reden»
Immer mit der Nummer 42 unterwegs: Stephan Katt
Stephan Katt ist gesundheitlich auf dem Weg der Besserung. Nach seinem unverschuldeten Sturz beim Training zum Langbahn-GP in Morizes im vergangenen Jahr war für den Neuwittenbeker die Saison vorzeitig beendet. Bis heute hat der 37-Jährige mit den Folgen der schweren Sprunggelenksverletzung im rechten Fuß zu kämpfen, ist aber auf dem Weg der Besserung.
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf», sagte Katt jetzt gegenüber SPEEDWEEK.com, «es ist im Großen und Ganzen nach viel Krankengymnastik und Physiotherapie alles wieder in Ordnung.» Die Firma Daytona aus Eggenfelden hat für den «Catman» einen speziell verstärkten Stiefel geschneidert, der ihm den Einstieg in die neue Bahnsportsaison etwas erleichtern soll. Katt: «Es kann bald wieder losgehen, die Gashand juckt schon wieder.»
Auf die Frage, welche Erwartungen er für die kommende Saison habe, antwortete Stephan Katt: «Ich versuche wie immer mein Bestes zu geben und das zu machen, was geht. Man kann nichts erzwingen, aber wenn ich meine Leistung abrufen kann, zu der ich fähig bin, dann bin ich sehr zufrieden.»
Für die Europameisterschaft muss sich der dreimalige Titelträger am Ostermontag in Balkbrug (NL) oder am 3. Juni in St. Macaire (F) qualifizieren. «Ich weiß noch nicht, wo ich fahren muss, aber beide Bahnen liegen mir, obwohl sie völlig verschieden sind. Das ist aber auch eine Kostensache. Nach Frankreich runter zu fahren, ist ein enormer Aufwand, da wäre mir Balkbrug viel lieber. Ein vierter EM-Titel fehlt mir auf jeden Fall noch.»
Neben Michael Härtel, der für Weltmeister Erik Riss ins permanente Starterfeld aufrückte, ist Stephan Katt in diesem Jahr der einzige Deutsche in der Langbahn-WM. «Ja, das ist schade», so Katt, «wenn man ein paar Jahre zurückdenkt, dann waren das schon einige mehr. Warum man Langbahn und Speedway nicht so recht zusammenpassen sollen, verstehe ich nicht wirklich. Ich bin jahrelang in den verschiedenen Ligen Speedway gefahren und nebenbei auch Langbahn, das hat immer funktioniert, da habe ich auch meine EM-Titel geholt. Alles hat zwei Seiten, ich meine, wenn man was will, kann man das auch erreichen.»
Die Frage, ob der Langbahnsport auf dem absteigenden Ast sei, gefällt Katt überhaupt nicht. «Nein, das finde ich gar nicht. Gut, Bahnsport ist eine Randsportart und als solche wohl schwer zu vermarkten. Aber dass ein Teil der eigenen Bahnsportfans das Ganze in der Öffentlichkeit schlecht redet und in den Internetforen schlecht schreibt, das finde ich überhaupt nicht gut. Was sollen denn unsere Sponsoren denken, die andauernd hören und lesen, wie schlecht der Langbahnsport mittlerweile geworden sei, auch das Gerede über Staub, Dreck und schlechte Organisation? Natürlich gibt es Veranstalter und auch Fahrer, die Fehler bei der Vermarktung machen. Trotz allem sehe ich momentan das Problem, dass die in der Öffentlichkeit der Langbahnsport so schlecht geredet wird, dass es so nicht besser werden kann. Wir müssen das gemeinsam wieder hinbekommen.»
Das Thema Sponsoren gestaltet sich für Stephan Katt in diesen Zeiten schwierig. «Natürlich habe ich versucht, Sponsoren an Land zu ziehen. Aber das ist sehr schwierig, man kann schon froh sein, wenn man die Sponsoren, die man hat, auch weiter behält. Es ist eine verdammt schwierige Situation und ich muss kleine Brötchen backen. Aber ich lasse mich davon nicht herunter ziehen und versuche, das Beste daraus zu machen. Ich habe jetzt auf jeden Fall sehr viel Geld in das neue Motorrad gesteckt, und ich will bei der EM und der WM gut aussehen. Mein Helm ist wieder von Wulfsport, denen ich für die langjährige gute Zusammenarbeit sehr dankbar bin.»