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Marcel Schrötter: Trotz Sturz stolz aufs Jerez-Quali

Von Otto Zuber
Marcel Schrötter stürzte im Qualifying auf dem Circuito de Jerez. Trotzdem drehte der Deutsche die neuntschnellste Runde. Sein Dynavolt-Intact-GP-Teamkollege Sandro Cortese musste sich mit dem 20. Rang begnügen.

Für Marcel Schrötter endete das Moto2-Qualifying in Jerez versöhnlich. Der Suter-Pilot gehörte im Abschlusstraining auf der spanischen Piste zu den Crash-Piloten. Doch trotz seines Sturzes in der zweiten Kurve schaffte er es letztlich, den neunten Platz zu ergattern. Hinterher fasste er zusammen: «Ich denke, wir können schon zufrieden sein mit dem Qualifying. Natürlich will man immer mehr, solange man nicht ganz vorne ist.»

«Aber wir sind hier in einer anderen Situation als in den Überseerennen», betont der 24-Jährige, und erinnert sich: «Wir waren hier im Wintertest mit extrem vielen Problemen und Unsicherheiten unterwegs. Wir kamen nicht so richtig nach vorne, hatten einfach Probleme und wussten nicht, woran das lag. Natürlich war das Motorrad neu, aber wir haben uns einfach sehr, sehr schwer getan.»

«In den letzten Rennen waren wir eigentlich mit dem gleichen Material und ähnlichen Settings unterwegs. Trotzdem konnten wir stetig zulegen und beim Test in Katar haben wir das Motorrad dann ein bisschen in einen andere Richtung gebracht. Wir haben uns immer weiter verbessert und fühlten uns wohler. Doch gestern kamen wir hier auf die Strecke, und hatten gleich wieder Probleme», schilderte Schrötter.

«Wir haben aber alles gegeben und uns von Training zu Training gesteigert», erklärte er stolz. «Heute früh lief es schon sehr gut. Dass es im Qualifying für den neunten Platz reicht, ist keine Überraschung, aber ein gutes Gefühl», erklärt der Suter-Pilot, und gesteht: «Im Training hatte ich aber teilweise das Gefühl, noch etwas nachlegen zu können. Gerade nachdem ich meine schnellste Runde gedreht hatte, ging ich noch einmal mit viel Selbstbewusstsein raus. Und dann hat es mir leider das Vorderrad weggeschmiert. Es war in der zweiten Kurve – eine typische Stelle, an der man es gerne mal übertreibt. Schade, aber so ist es nun einmal.»

Dass er am Nachmittag schneller als noch vor der Mittagspause unterwegs gewesen war, erklärt Schrötter mit dem Reifenmanagement: «Wir haben den neuen Reifen besser genutzt als noch am Morgen, denn zunächst wusste ich noch nicht, dass er auf den ersten beiden Runden so viel besser ist als in den darauffolgenden Umläufen. Ich konnte dennoch in meiner sechsten oder siebten Runde noch einmal eine richtig starke Zeit fahren, und das war, als der Reifen schon abbaute. Deshalb hatte ich auch ein so gutes Gefühl, als ich noch einmal auf die Strecke ging, denn diese Runde auf gebrauchten Reifen war richtig gut, während mein Umlauf mit der persönlichen Bestzeit eigentlich nicht so optimal verlaufen war.»

Und Schrötter rechnet vor: «Beim Test waren wir noch 1,8 Sekunden weit von der Spitze entfernt, jetzt sind's noch knapp sieben Zehntel – da können wir zufrieden sein, denn das haben wir mit dem gleichen Motorrad hinbekommen. Natürlich arbeiten wir am Set-up, aber wir haben keine anderen Teile dran. Wir können also stolz sein, dass wir uns rein durch unsere Arbeit derart verbessern konnten und nicht von Anfang an versucht haben, die Schuld beim Material zu finden.»

Teamkollege Sandro Cortese kam nicht auf Touren und musste sich mit dem 20. Rang begnügen. Der 27-Jährige erklärte: «Heute Morgen haben wir einen guten Weg eingeschlagen. Im ersten Outing des Qualifyings haben wir eine Kleinigkeit ausprobiert, bei der wir dachten, dass sie besser ist. Aber für mich war das überhaupt nicht gut. Und als dann alle ihre Zeiten fuhren, war ich mit kaltem Motor unterwegs und konnte mich nicht mehr steigern.»

«Selbst als wir am Schluss zurückgegangen sind auf das Set-up vom Morgen, war es nicht mehr möglich, schneller zu fahren», fügte Cortese seufzend an. «Es war alles so warm, dass es selbst mit den neuen Reifen nur geschmiert hat. Jetzt heisst es fürs Rennen aufholen und beissen – uns bleibt nichts anderes übrig. Eine Strategie gibt es aus dieser Position nicht, da muss man nur reingehen und Vollgas geben», machte er sich zum Schluss Mut.

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