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Florian Prüstel (Saxoprint Peugeot): Top-10 als Ziel

Von Günther Wiesinger
Das deutsche Peugeot MC Saxoprint-Moto3-Team will mit Jakub Kornfeil in der WM-Endabrechnung in die Top-Ten. Geschäftsführer Florian Prüstel erklärt, warum Babyface Pulkkinen (16) engagiert wurde.

Ingo Prüstel war früher Co-Sponsor beim Racing Team Germany und übernahm den sächsischen Moto3-Rennstall im Frühjahr 2016.

Ingo und sein Sohn Florian Prüstel besitzen in Callenberg, unweit des Sachsenrings, ein internationales Logistik-Dienstleistungsunternehmen mit 150 Lkw und 26 Millionen Euro Umsatz.

Sie haben für den Betrieb des GP-Teams die Firma «PrüstelGP» gegründet und das Team auf solide finanzielle Beine gestellt.

Peugeot Motocycles liefert Werksmaschinen und bezahlt das Materialkosten in der Höhe von rund 350.000 Euro, Saxoprint trägt als Hauptsponsor einen erklecklichen Teil zum 1,2 Millionen-Jahres-Budget bei.

Das Fahrerduo wurde für 2017 geändert: Der Tscheche Jakub Kornfeil (23) ersetzt Brünn-Sieger John McPhee, als Junior wurde der 16-jährige Finne Patrick Pulkkinen verpflichtet.

Vor dem heute beginnenden IRTA-Test in Jerez hat Florian Prüstel, Geschäftsführer von PrüstelGP, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, ein paar Fragen zur neuen Saison beantwortet.

Florian, die Fahrerpaarung birgt bei euch eine Überraschung. Kommt für den erst 16-jährigen Patrick Pulkkinen die WM nicht zu früh?

Wir haben nach einem jungen Fahrer gesucht, den wir in unserem Team neben Jakub Kornfeil für die Zukunft aufbauen können. Ich habe mich deshalb im Red Bull Rookies-Cup umgebaut, dann haben wir in Aragón einen Test mit Dakota Mamola, Aleix Viu, Vincente Perez und Patrick Pulkkinen gemacht. Die Rundenzeiten waren identisch, aber der Patrick hat in der Zusammenarbeit mit dem Team und den Mechanikern von Anfang an gefallen. Deshalb bin ich mit ihm einen Zwei-Jahres-Vertrag eingegangen.

Babyface Pulkkinen ist ein Leichtgewicht. Müsst ihr da viel Ballast zuladen?

Er wiegt jetzt 53 kg, er hat im Winter etwas zugenommen. Wir müssen und 7 oder 8 kg Ballast auf dem Motorrad anbringen. Das Gesamtgewicht in der Moto3 liegt ja bei 152 kg, rund 83 kg wiegt das Motorrad, dann kommt die Bekleidung mit Helm, Leder, Handschuhen, Protektoren und Stiefeln dazu.

Wie sieht die Zielsetzung für 2017 aus? Kornfeil war WM-Achter auf einer Honda. Kann er das auch mit der Peugeot erreichen?

Ja, das will er. Er will auf jeden Fall in der WM in die Top-10 fahren. Er war in diesem Jahr schon in Valencia und Jerez beim Testen und hat ein gutes Gefühl für das Motorrad. Er will die Top-Ten unbedingt schaffen.

Und was kannst du von Pulkkinen erwarten?

Bei Patrick will ich noch gar nichts sagen. Wenn er irgendwo mal in die Top-25 fährt, sind wir im ersten Jahr zufrieden. Er muss zuerst einmal die Rennstrecken alle kennenlernen.
Für das zweite Jahr haben wir bei ihm größere Hoffnungen.

War es auch ein Wunsch von der Dorna, einen Finnen ins Startfeld zu bringen? Es kommt ja 2018 oder 2019 ein Finnland-GP?

Ja, das ist schon der Hintergrund, da spielt das Politische mit. Die Dorna hat über unseren Teammanager Terrell Thien den Wunsch an uns herangetragen, dass ihnen ein Finne sehr willkommen wäre. Die Dorna steht stark hinter dieser Fahrerwahl, sie wollten keinen weiteren Spanier...

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